Arne surft seit 1996 und leitet das Camp mit umfassendem Wissen aus weltweiten Surftrips. Er ist ausgebildeter und lizenzierter Surflehrer der British Surfing Association (BSA) und der International Surfing Association (ISA) sowie Diplom-Sportwissenschaftler und Personal- und Fitness-Trainer. Mit seinem ISA Level 2 Surf Coach Diplom und seiner langjährigen Erfahrung bietet er eine professionelle und ganzheitliche Betreuung.
Ganz ehrlich, die meisten Surfcamp-Besitzer würden uns für verrückt halten. Ausgerechnet dann zu schließen, wenn der Ansturm am größten ist? Das ist auf jeden Fall die komplett andere Denkweise.
Falls du es noch nicht wusstest: Die A-Frame-Saison startet im Frühling und kehrt im Herbst zurück. Eine Entscheidung, die in der Branche oft für Stirnrunzeln sorgt, aber für das Erlebnis, das wir bieten, total logisch ist.
Es ist kein Marketingtrick. Und wir machen es auch nicht, um „anders“ zu sein.
Es liegt schlicht und einfach daran, dass Arne und ich die bestmögliche Umgebung für Surfen, Yoga und echte Verbindung schaffen wollen. Und die gibt es nun mal nicht, wenn die Strände überfüllt sind, die Sonne brennt und die Branche auf Fließband-Modus (dazu gleich mehr) läuft.
Lass uns darüber sprechen, warum.
Wenn du schon mal im Juli oder August an einem bekannten Surfspot warst, sei es in Marokko, Indonesien oder Europa, kennst du das Bild.
Line-Ups voll mit Dutzenden Surfern, die sich um dieselbe Welle drängen
Preise für alles (Unterkunft, Mietwagen oder Kaffee), gehen durch die hohe Nachfrage in der Hochsaison durch die Decke
Yogastudios, in denen du ständig an deine Matte-Nachbarn stößt
Lärm bis spät in die Nacht
Und insgesamt: das Gefühl von Rush Hour
Dazu kommen die richtig heißen Tage. Du weißt schon, an denen selbst das Paddeln oder ein bisschen Stretching sich wie ein Ausdauertraining anfühlen.
So sieht die Realität des Surftourismus in der Hochsaison aus: Der Fokus liegt auf den Zahlen.
Das Ziel vieler Surfbetriebe ist es, möglichst viele Gäste durch die Türen zu bekommen. Was natürlich in Ordnung ist… wenn das ihre Art ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch während das für den wirtschaftlichen Erfolg der Betreiber Sinn macht, trägt es nicht zu einem rundum positiven Gästeerlebnis bei.
Seit den Anfangstagen, als wir A-Frame gegründet haben, sind wir immer davon überzeugt gewesen, dass Surfen und Yoga einem ganz anderen Rhythmus folgen.
Wenn man darüber nachdenkt, warum Surfen oder Yoga so besonders sind, geht es nicht nur um Bewegung, mehr Mobilität oder die perfekte Tube (auch wenn das natürlich mega ist).
Es geht darum, der Hektik des Alltags zu entkommen. Es geht um Verbindung: zum Meer, zum Moment, zu sich selbst und zu anderen.
Deshalb wählen wir die Jahreszeiten, in denen Natur, Gemeinschaft und Körper besser im Einklang sind.
Frühling und Herbst bringen oft konstantere Swells als die Hochsaison im Sommer.
Das Wasser ist weniger überfüllt, sodass du mehr Möglichkeiten hast, tatsächlich Wellen zu erwischen. Du hast Platz, ohne ständige Sorge um andere Surfer zu üben, was wirklich stressig sein kann!
Die Bedingungen sind noch anfängerfreundlich, bieten aber genug Power in den Wellen, um auch Fortgeschrittene herauszufordern.
Kurz gesagt: mehr surfen, weniger warten.
Vergiss die brennende Hitze des Hochsommers. Im Frühling und Herbst sind die Temperaturen angenehm warm, aber nicht zu heiß, perfekt für lange, aktive Tage im Wasser und auf der Yogamatte.
Surf-Sessions geben dir Energie, statt dich auszupowern. Yoga draußen fühlt sich erfrischend an, nicht stickig.
Du kannst die Küste erkunden oder durch das Dorf schlendern, ohne ständig nach Schatten suchen zu müssen. Dieses Wetter lädt dazu ein, draußen zu bleiben, tief durchzuatmen und jeden Tag wirklich zu genießen.
Im Frühling und Herbst kehren Strände und Orte zu einem entspannten Tempo zurück.
Die Line-ups sind angenehmer und weniger überfüllt. Cafés haben Zeit für Gespräche, statt nur Bestellungen abzuarbeiten. Abende sind ruhiger, mit mehr Sternen am Himmel als Touristen auf der Straße.
Wenn das Tempo sinkt, bekommst du den Raum, dich wirklich zu entspannen und aufzutanken. Genau darum soll es sich in unserem Surf- und Yoga-Camp drehen..
Mit weniger Gästen können wir uns jeder Person mehr widmen…im Wasser und auf der Matte!
Das Surf-Coaching wird persönlicher, die Lehrer gehen gezielt auf deinen Fortschritt ein. Die Yoga-Stunden passen sich besser deinem Energielevel und deinen Bedürfnissen an.
Das ganze Camp fühlt sich mehr wie ein gemeinsames Zuhause anstatt wie eine Durchgangsstation voller Fremder. Es geht nicht um Masse.
Es geht um Qualität.
Übertourismus ist echt. Wenn während wenigen Monaten im Jahr zu viele Besucher kommen, belastet das die lokale Infrastruktur, die Umwelt und die Gemeinschaft stark.
Indem wir im Frühling und Herbst öffnen, verteilen wir unseren Einfluss übers Jahr und entlasten so die Sommerzeit. Wir unterstützen lokale Unternehmen in ruhigeren Monaten, wenn sie es am nötigsten haben. Wir reduzieren den ökologischen Fußabdruck, den Massentourismus hinterlässt.
Dieser langsamere, stetigere Rhythmus ist nicht nur besser für unsere Gäste…sondern auch für den Ort, den wir Zuhause nennen.
Es gibt ein bestimmtes Modell im Surftourismus, das nur auf die Maximierung von allem setzt.
Das Ziel: Jedes Bett, jede Woche, den ganzen Sommer über voll zu besetzen.Gäste kommen und gehen, das Personal wechselt, der Betrieb läuft wie am Fließband.
Zweifellos... es ist effizient und profitabel. Aber es steht komplett im Widerspruch dazu, wie wir Surfen und Yoga erleben wollen.
Für uns sind das keine Aktivitäten, die man einfach „abhakt“. Es sind Praktiken, mit denen man wächst, die sich mit der Zeit vertiefen und Geduld sowie Fürsorge verdienen.
Arne und ich haben diese Diskussion oft geführt.Letztlich würde ein Betrieb unseres Camps nach dem Fließbandprinzip bedeuten, all die Magie zu verlieren, die es ausmacht.
Dass wir im Frühling und Herbst öffnen, prägt die ganze A-Frame-Erfahrung.
Im Line-up gibt es mehr Platz, mehr Wellen, mehr Lächeln!
In der Yoga-Shala herrscht eine ruhigere, konzentriertere Energie.
Am Tisch dauern die Gespräche länger als der Sonnenuntergang und das ohne das Hintergrundchaos der Hochsaison.
Am wichtigsten aber: Du hast mehr Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, nachzudenken und die Zeit mit Familie und Freunden wirklich zu genießen.
Unsere Gäste erzählen uns oft, dass ihnen erst nach dem Aufenthalt bewusst wurde…wie sehr die Jahreszeit das gesamte Erlebnis prägt.
Könnten wir im Hochsommer öffnen und alles voll machen? Natürlich. Würde das auf dem Papier Sinn machen? Definitiv. Aber genau darum geht es bei A-Frame nicht.
Wir wollen, dass du nach einer Woche mit echtem Wachstum nach Hause gehst: in deinem Surfen, deiner Yogapraxis und deiner Verbindung zu dir selbst, deiner Familie und deinen Freunden.
Das ist der Wert, der bleibt, lange nachdem die Sommerbräune verblasst ist. Frühling und Herbst machen genau das möglich. Und deshalb öffnen wir zu dieser Zeit.
Falls du dich also jemals gefragt hast, warum A-Frame nicht geöffnet hat, wenn “alle anderen” es tun…jetzt weißt du es.