mit unserem Beachcleanup möchten wir für mehr Nachhaltigkeit sorgen

Freitag, 6. April 2018

Die 10 besten Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Surfen

Surfen

Als Surfer leben wir mit der Natur. Das Meer ist unser wunderbarer Spielplatz und schenkt uns nicht nur Spaß sondern auch ein Gefühl von Freiheit. Doch diese Natur wird leider durch Plastik, Klimawandel und nicht abbaubare Produkte zerstört. Wir verraten dir 10 Tipps, wie du ganz leicht ein nachhaltiger und umweltbewusster Surfer sein kannst.

Beim Surfen richten sich die Tage nach dem Wind, den Wellen und den Gezeiten. Wir leben quasi mit der Natur. Umso schlimmer, dass Surfwachs, Plastiktüten und Zigaretten im Sand die Natur und ihre Ozeane zerstören. Nachhaltigkeit und Umweltschutz beim Surfen sind also enorm wichtig, um die Natur zu erhalten. Wir verraten die 10 Tipps, wie du Surfen und Nachhaltigkeit ganz leicht unter einen Hut bringst. Du wirst sehen, ein umweltbewusster Surfer zu sein ist gar nicht so schwer.

 "I think when a surfer becomes a surfer, it's almost like an obligation to be an environmentalist at the same time."
Kelly Slater

For me, surfing is as close a connection I can have with Mother Nature. To surf, you're riding a pulse of energy from Mother Nature. And it's strong. It's real. It's there. And you're dancing with that. You're connecting with that. You're might be the only person in the history of the universe that connects with that particular pulse of energy.“
Xavier Rudd

1. Weniger Plastik ist mehr Nachhaltigkeit

Wusstest du, dass weltweit jährlich über 500.000.000.000 Plastiktüten verwendet werden? Umgerechnet sind das 1 Mio. Tüten pro Minute. Das ist ganz schön viel Plastik. Diese Tüten sowie anderer Plastikmüll verschmutzt die Meere. Das dreckige Meer ist nicht nur eklig für Surfer sondern hat Auswirkungen auf unser gesamtes Ökosystem. Denn es sterben pro Jahr etwa 100.000 Meerestiere durch Verfangen im Plastikmüll. Außerdem wird das so genannte Mikroplastik von Fischen gefressen und landet so wieder auf unserem Teller. Weniger Plastik sorgt für klares Wasser, gesunde Meerestiere und insgesamt mehr Nachhaltigkeit. 

Weniger Plastik für mehr Nachhaltigkeit
Bildquelle: www.lessplastic.co.uk

Du kannst nicht von heute auf morgen das gesamte Plastik abschaffen. Aber du kannst deinen Teil dazu beitragen, die Natur und ihre Lebewesen zu schützen.

  • So kannst du beispielsweise Plastikflaschen recyclen statt sie wegzuwerfen. Oder Wasser in Glas- oder Bpa freie Flaschen füllen.

  • Für deine Einkäufe kannst du zu statt einer Plastiktüte einen Jutebeutel verwenden.

  • Mittlerweile gibt es in vielen Großstädten sogar so genannte Unverpackt Läden. Das sind kleine Supermärkte, in denen du alles ohne Plastikverpackung kaufen kannst.

Ein bisschen weniger Plastik und du kannst mit Fischen und Delfinen statt mit Plastiktüten im Line-up sitzen.

Tipp: An alle Surfyogis unter euch: Das Label Teeki stellt Yogapants aus recycleten Plastikflaschen her. Unsere Yogalehrerin Jana schwört drauf.

2. Nachhaltiges Surf Wax hält das Meer sauber

Jeder Surfer hat eine Packung Surfwachs in der Tasche. Denn Wachs auf dem Surfbrett sorgt für mehr Grip, sodass die Füße nicht vom Brett rutschen. Du kannst dir vorstellen, dass auf Dauer ganz schön viel Surfwachs ins Meer gelangt. Herkömmliches Surf Wax besteht aus Paraffinen und Mineralölen und das ist nicht besonders gut für die Umwelt. Mittlerweile gibt es aber einige Marken, die darauf achten, dass ihr Produkt keine Schäden im Meer anrichtet sondern biologisch abbaubar ist oder aus natürlichen Produkten besteht.

Achte also beim Kauf darauf, dass das Surf Wax umweltfreundlich und eco ist. So findest du zum Beispiel im Ecosurfshop das Surfwax Kun_tiqi - GreenFix. Es besteht aus 100% natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen in Biarritz. Die Transportwege sind durch die Herstellung in Frankreich kurz, so kannst du also auch etwas für deinen Carbon Footprint tun. Ökologisch unbedenklich ist auch das Eco-Friendly Surfwachs von Matunas. Alle Zutaten für das Surf Wax werden auf einer Farm in Kalifornien angebaut und verarbeitet. Besonders toll ist, dass sogar die Duftstoffe aus echten Erdbeeren, Himbeeren oder Jasmin Blüten gewonnen werden. Da möchte man am liebsten gleich rein beißen. Es gibt aber noch viele andere Surf Wax Hersteller, die eco Surf Wax produzieren. Beim so genannten Surfwax Test des Surfermags findest du eine Übersicht.

3. Wie eco ist dein Surfboard?

Surfen ohne Surfbrett geht nicht. Doch wie nachhaltig ist eigentlich so ein Surfboard? Belastet es die Umwelt? Surfbretter gibt es aus unterschiedlichen Materialien. Bei den gängigsten Surfboards wird hauptsächlich Polyesterharz und Polyurethan-Schaumkernen verwendet, da diese Materialien leicht und lange haltbar sind. Diese Materialien sind zwar nicht so toll für die Umwelt, aber wenn du dein Brett pfleglich behandelst, hast du lange etwas davon. Ein kaputtes Surfboard wirfst du am besten nicht einfach weg, sondern reparierst es. Dann hast du lange Spaß mit deinem Board.

Trotzdem findet gerade ein sehr positiver Wandel in der Surfboardherstellung statt. Viele Hersteller experimentieren bereits mit neuen und nachhaltigen Materialien. Surfboards aus Holz (wie auf Hawaii), Paulow-Holz oder auch Boards aus Bambus und Kork sind schon in Produktion. Große Hersteller wie NSP nehmen am so genannten Eco Board Project für nachhaltige Surfbrett Herstellung teil (Haben wir übrigens auch im Camp). Hier findest du die vollständige Übersicht mit Brands, die an diesem Projekt teilnehmen und bereits Eco Surfboards herstellen. In dieser Liste findest du auch die Marke Firewire Surfboards, die sich bereits seit 2014 als einziges Label mit ihrer kompletten Surfboard Herstellung für die Eco Certification qualifiziert.

Tipp: Und wenn du schon am Shoppen bist, hier gibt's auch gleich eine nachhaltige Leash für dein Surfboard. Diese Leash wurde in Zusammenarbeit mit der Surfriders Foundation entwickelt. Sie besteht aus recycletem Nylon bzw. Urethan und ist die einzige Leash die repariert werden kann.

4. Mit Beach Cleaning bleibt der Strand natürlich schön

Du liebst saubere Strände? Wir auch. Leider sind nicht alle Strände frei von Müll. Bei uns in El Palmar sieh findet man zum Glück wenig Müll am Strand. Aber ab und zu spült ein Sturm doch mal Plastik an Land. In so einem Fall schreiten wir zur Tat: Es ist Zeit für ein Beachcleaning! Beim Beachcleaning durchstreifen Campmitarbeiter und Gäste den Strand, um diesen vom Müll zu befreien. Das Ergebnis: Ein sauberer Strand innerhalb kürzester Zeit. Das Beachcleaning gibt es aber nicht nur bei uns im Camp. Das so genannte Clean Ocean Project wurde auf Fuerteventura gegründet und kümmert sich weltweit um müllfreie Ozeane.

Auch ohne ein großes Beachcleaning kannst du helfen: Wenn du Müll am Strand siehst, hebe ihn einfach auf und wirf ihn in den nächsten Mülleimer. So leicht kannst du dein eigenes kleines Beachcleaning veranstalten.

Noch ein Tipp an die Raucher: Zigaretten nicht in den Sand werfen. Denn Zigarettenstummel sind Gift für die Umwelt. Besonders die Filter enthalten hunderte giftiger Chemikalien. Was uns besonders erschreckt: Schon bei einem Zigarettenstummel pro Liter Wasser können Fische nicht mehr überleben, fanden Wissenschaftler von der San Diego State University (Tobacco Control, Bd.20, S.i25, 2011) heraus. Die Hälfte der Fische starb, wenn die Forscher die Tiere vier Tage lang in Wasser hielten, in dem zuvor für einen Tag eine Kippe pro Liter geschwommen war.

Alle helfen mit - Unser regelmäßiges Beachcleaning in El Palmar

5. Dreh den Hahn zu - Wasser sparen hilft der Umwelt

Du duschst gern heiß? Wir auch. Und das darfst du auch weiterhin. Denke aber daran, dass die Herstellung von warmem Wasser viel Energie verbraucht. Dreh doch während des Shampoonierens einfach den Hahn zu. So leicht kannst du deiner Umwelt etwas Gutes tun.

Der größte Teil des Wasserverbrauchs stammt ohnehin nicht aus privaten Haushalten sondern aus der Industrie. So werden für ein Kilogramm Rindfleisch beispielsweise über 15.000 Liter Wasser benötigt. In anderen Ländern wie Südamerika beanspruchen wir für den Futtermittelanbau zusätzliche Flächen und dortige Wasserressourcen. Was du dagegen tun kannst? Ganz einfach: Je weniger Fleischprodukte und je mehr wir regional und saisonal einkaufen, desto mehr tragen wir zum Schutz der Wasserressourcen in anderen Ländern bei. Mehr Infos dazu, kannst du auf der Website des Umweltbundesamtes nachlesen.

6. Nachhaltige Surfmode

Dass die meiste Kleidung nicht nachhaltig hergestellt wird, ist längst kein Geheimnis mehr. Wer etwas dazu beitragen möchte, die Natur zu schonen, findet im Internet zahlreiche Labels, die sich auf ökologisch nachhaltige Kleidung spezialisiert hat. Das Gerücht vom altbackenen Öko Look ist längst nicht mehr aktuell. Es gibt mittlerweile viele Marken, die coole und schöne Surfmode herstellen. Bei 2thirds sehen die Klamotten nicht nur echt hübsch aus, sie sind 100% Bio und bestehen aus recycleten Materialien. Außerdem wird die gesamte Kollektion in Europa produziert. Bei Vissla findest du Boardshorts aus der Schale von Kokosnüssen. Surfyogis dürfen sich freuen: Teeki stellt richtig schöne Yoga Pants aus Plastikflaschen her.

7. Ist dein Neoprenanzug schädlich für die Umwelt?

Die Herstellung von Wetsuits ist sehr energieaufwändig, da Materialien wie Rohöl oder Kalkstein unter großem Energieaufwand gefördert werden. Daher unser Tipp: Kaufe einen qualitativ hochwertigen Neoprenanzug, denn dieser hält länger als eine billige Variante. Gehe außerdem besonders pfleglich mit deinem Wetsuit um und ziehe ihn sorgfältig an. Im Grunde kannst du das Anziehen eines Neoprenanzugs ein bisschen mit einer Damenstrumpfhose vergleichen. Gaaaaanz vorsichtig ;-) Und wenn du doch mal ein Loch findest, keine Panik: Löcher lassen sich spielend leicht reparieren. 

Wie bei allem gibt es auch bei den Herstellern von Neoprenanzügen Vorreiter, die sich bereits für Nachhaltigkeit einsetzen. Der Outdoor-Hersteller Patagonia ist ganz vorne mit dabei und stellt jetzt Wetsuits aus alternativen Materialien her. Neoprenanzug ohne Neopren quasi.

Tipp: Du kannst deinen alten Neoprenanzug auch upcyclen. Unser Surflehrer Daniel näht beispielsweise aus alten Neoprenanzügen coole Taschen.

Neoprennazug pflegen

Hier kommt eine kleine Anleitung von uns, wie du deinen Neoprenanzug richtig behandelst... ;)

So reparierst du deinen Neoprenanzug

8. Kürzere Flüge & weniger Auto fahren

Jeder so genannte landlocked Surfer kennt das Dilemma: Die Sehnsucht nach einem Spot zum Surfen ist groß, es ist aber keiner in der Nähe. Das heißt, du musst gegebenenfalls ins Flugzeug steigen, um Surfen zu können. Langstreckenflüge bedeuten aber auch einen hohen CO2 Ausstoß. Unser Tipp: Fliege lieber kürzere Strecken. Nach El Palmar ist es zum Beispiel gar nicht weit. ;-)

Auch eine gute Idee: Surfer mit schlechtem Gewissen, können bei atmosfair ihren CO2 Verbrauch kompensieren. 

Falls du bei deinem Surfurlaub in Strandnähe wohnst, kannst du viel für die Natur tun. Denn in diesem Fall kannst du zu Fuß zum Spot laufen oder mit dem Fahrrad zum Surf Spot fahren. Mit einem Bikerack kannst du dein Surfboard ganz leicht transportieren.

9. Nachhaltige Sonnencreme

Sonnencreme und Zink sind wichtig, um das Gesicht beim Surfen nicht zu verbrennen. Was viele Surfer nicht wissen: In Sonnencreme sind giftige Nanopartikel wie Zinkoxid oder Titandioxid enthalten. Diese blocken zwar die schädlichen UV-Strahlen, können aber auch zu Allergien oder hormonellen Dysbalancen führen. Im Meer wird schädliches Wasserstoffperoxid erzeugt, was eine Gefahr für manche Meeresbewohner darstellt. Doch keine Sorge, es gibt auch hier nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen. Unser Surf Headcoach Johnny mischt sich beispielsweise sein Zink selbst zusammen. Und das aus 100% natürlichen und umweltschonenden Produkten. Du kannst dir dein Zink oder deine Sonnencreme aber auch einfach kaufen. Ökologische Hersteller gibt es viele. Bei Surf Yogis ist das Zink beispielsweise aus 100% natürlichen Produkten (Schokolade, Bienenwachs, Kokosöl und Zinkoxid). Eco Naturkosmetik stellt Sonnencreme aus natürlichen Produkten wie Gojibeeren, Sanddornöl, Vitamin E, Himberkernöl und Granatapfelkernöl her. Alle Produkte stammen aus 100% biologischem Anbau. Außerdem gibt es Sonnencreme für Kinder, Tättowierte und besonders sensible Haut. 

10. Ökostrom

Nicht nur bei deinem Surfurlaub, auch Zuhause kannst du einiges für mehr Nachhaltigkeit tun. Deine Umwelt wird es dir danken. Du kannst beispielsweise zu einem Ökostrom Anbieter wechseln. Bei Check24 kannst du die unterschiedlichen Anbieter ganz leicht vergleichen. 

Diese Organisationen setzen sich für mehr Nachhaltigkeit beim Surfen ein

Fazit für deinen Beitrag zur Nachhaltigkeit

Du siehst, auch im Kleinen kann man viel tun, um die Natur nachhaltig zu schützen. Wenn wir alle ein bisschen aufmerksamer sind, können wir schon viel erreichen.

Wenn du schon immer einmal Surfen lernen wolltest oder an deinen Surf Skills feilen möchtest, schau dir doch unsere Beiträge zu Surfen lernen für Anfänger 1, Surfen lernen 2 und Surfen lernen 3 an. Außerdem verraten wir dir die besten Surf Yoga Übungen, die du ganz leicht Zuhause nachmachen kannst. Damit bist du auf deinen nächsten Surf Urlaub bestens vorbereitet.

Autorin: Jana Mironowitz