So kannst du deine ersten Turns beim Wellenreiten lernen

Montag, 4. März 2019

Wellenreiten lernen 3 - Surfe deinen ersten Turn

Surfen

Surfen lernen Teil 3

Du bist schon dabei Wellenreiten zu lernen und das Surf-Fieber hat dich gepackt? Jetzt möchtest du lernen, wie man Wellen parallel abfährt statt gerade zum Strand? Prima, dann bist du bei Wellenreiten lernen 3 genau richtig. Denn jetzt zeigen wir dir, wie du deinen ersten Turn machst.

In Surfen lernen Teil 1 und Surfen lernen 2 haben wir dir erklärt, wie du im Weißwasser angleitest, deinen Take-off übst und wie du grüne Wellen anpaddelst. Jetzt geht es in Sachen Wellenreiten lernen einen Schritt weiter: Grüne Wellen parallel absurfen. Juhuu! Surflehrer Alex nimmt dich auch heute wieder mit in einen virtuellen Surfkurs und zeigt dir, wie du deine Surftechnik verbessern kannst. Viel Spaß!

Wellenreiten lernen – Unser Surfkurs für Intermediates

Du bist intermediate Surfer und beherrschst die grundlegenden Techniken, um einen Take-off in der grünen Welle zu meistern? Du kannst mit relativ konstanten Erfolg die Wellen stehend abzufahren? Das ist toll! Denn hinter solch vermeintlich kleinen Erfolgen steckt meist viel Übung und auch Überwindung.

Du hast es sicher schon bemerkt: Die Belohnung für die Mühe ist dieses einzigartige Gefühl - während und nach einem erfolgreichen Ritt. Genau dieses gigantische Gefühl ist es, dass einen Surfer immer wieder ans Meer zurückkehren lässt. Man möchte mehr Zeit und Leidenschaft in diesen schönen Sport investieren. Für Außenstehende ja oft nicht ganz nachvollziehbar ;-)

Das ist der nächste Schritt

Um dieses Surf-Erlebnis noch länger auszudehnen, möchten wir uns natürlich weiterentwickeln. Was also ist der nächste Schritt? Ganz einfach: In unseren Surfkursen in El Palmar zeigen wir den Schülern an diesem Punkt das Parallel-Abfahren einer Welle! Dazu musst du dir neben der entsprechenden Surftechnik auch ein theoretisches Grundwissen über das Meer und das Brechungsverhalten von Wellen aneignen. Das zeigt dir jetzt Surflehrer Alex. Er arbeitet schon seit vielen Jahren bei uns im Surfcamp und freut sich auf eine Surfstunde mit dir. Los gehts! Viel Spaß beim Wellenreiten lernen.

Inhalt zum Wellenreiten lernen

  • Wellentheorie - So bricht eine Welle
  • Wellen lesen üben
  • Riffbreak vs. Beachbreak
  • Turns Surfen
  • Der Winkel-Take-off
  • Surf-Tipps für Anfänger

Wellenreiten lernen - welche Voraussetzungen muss ich erfüllen und wie lange brauche ich?

Wie lange man zum Wellenreiten lernen braucht, lässt sich schwer pauschal sagen und hängt von deinen Zielen und deiner Sportlichkeit ab. Wenn es dir genügt, die Wellen parallel abzurufen geht es schneller als wenn du Turns und Manöver surfen möchtest. Wenn du schon eine gewisse Grundsportlichkeit und Balance-Gefühl mitbringst, wird dir das sicher ebenfalls zu schnellen Fortschritten verhelfen. Oft ist es auch das richtige Mindset und eine vorhandene mentale Stärke, die schnellen Fortschritten beim Wellenreiten lernen dienen. Wenn das alles vorhanden ist, bringst du schon eine starke Basis mit. Wenn nicht, kannst du das natürlich lernen. Dazu sind unsere Surflehrer schließlich da.

Wellenreiten lernen - Wie lange braucht man dafür?

Was ebenfalls ein wichtiger Faktor beim Wellenreiten lernen ist, ist die Zeit. Je mehr Zeit du im Wasser verbringst, desto mehr wirst du lernen. Habe immer Geduld mit dir selbst und setze dich nicht mit hohen Erwartungen unter Druck. Denn bis richtig Surfen lernen kann eine Weile dauern. Du wirst aber auf jeden Fall feststellen, dass es in jedem Stadium deines Könnens großen Spaß macht.

So bricht eine Welle – Theorie zum Wellenreiten lernen

Bevor wir dir verraten, wie du an deinem ersten Turn arbeitest, kommt etwas Surftheorie. Denn um Wellen parallel zu surfen, musst du wissen in welch Richtung die Welle überhaupt bricht. Wie und wo also bricht so eine Welle?

Im Surfkurs bei uns im Camp machen wir zu Beginn der Stunde mit allen Surfschülern einen Surf Spot Check. Nachdem du dir also mit dem Spot-Check einen Überblick über die Bedingungen am Strand verschafft hast, folgt der nächste Schritt: Die Welle links oder rechts abzusurfen. 

Der Peak

Die Welle bricht von der höchsten Stelle, dem so genannten Peak. Von diesem Peak aus bricht sie nach links oder rechts. Außerdem flacht die Welle in die brechende Seite ab. Diese Seite nennt man die Schulter. Daran kannst du die Brech-Richtung einer Welle erkennen. Die Brech-Richtung der Welle zu lesen ist wichtig, um die Welle in die richtige Richtung zu surfen. Denn nur so kannst du entscheiden, in welche Seite du die Welle absurfen kannst bzw. willst.

Tipp: Ob eine Welle nach rechts oder nach links bricht, wird immer aus der Sicht des Surfers betrachtet. Also mit Blick Richtung Strand und nicht vom Strand aus gesehen.

Wellen lesen üben

Bis du an diesem Punkt bist, dauert es eine Weile. Lass dich nicht entmutigen, Wellenreiten lernen dauert eben seine Zeit. Als kleine Hilfestellung kannst du, wenn du im Line-up sitzt, die rein kommenden Wellen beobachten und für dich selbst einen Tipp abgeben, wie die Welle sich denn jetzt verhält. So lernst du am schnellsten. Wir predigen im Surfkurs immer: beobachten, einschätzen und entscheiden.

Im Surfkurs wird dich dein Surflehrer dabei tatkräftig unterstützen und vielleicht sogar die Brechrichtung ansagen. Dann kannst du schneller das Surfen einer Welle nach rechts oder links üben. 

Riff oder Beachbreak - Der Untergrund ist entscheidend

Die Welle bricht über einem Riff

Bricht die Welle über einem Riff oder entlang einer Landzunge, erkennt man oft schon vorher ob man eine linke oder rechte Welle vor sich hat. Warum ist das so? Ganz einfach: Die Form des Untergrundes diktiert die Brechung der Welle. Denn im Gegensatz zu einem Beachbreak ist er in diesem Fall fest und wird sich jetzt kurzfristig nicht verändern (außer durch ein Erdbeben oder menschliches Eingreifen).

Die Welle bricht an einem Beachbreak

Viele berühmte Wellen brechen wie maschinell immer in dieselbe Richtung. An einem Beachbreak oder Sandbar Spot (wie El Palmar) ändert sich die Richtung öfter. Je nachdem wie die Sandbänke geformt sind, bricht auch die Welle. Da sich diese Sandbänke durch große Swells oder Strömungen relativ häufig verändern, muss man immer wieder aufs Neue rausfinden, wie die Welle brechen wird. Auch der Winkel des Swells und der Stand der Gezeiten spielt eine Rolle. Im Idealfall hab wir eine Welle, bei der sich der Peak in der Mitte befindet und die Welle von dort aus gleichzeitig nach links oder rechts bricht. Das nennt man sogenannte A-Frame Welle (Danach ist auch unser Surfcamp benannt). In El Palmar haben wir das Glück, sehr häufig das Phänomen eines A-Frames vorzufinden. Bei einem A-Frame kannst du dir im besten Fall die Seite aussuchen, in die du surfen möchtest. Oder du teilst die ganz kollegial die Welle mit einem anderen Surfer. Der eine surft nach rechts, der andere nach links – traumhaft! :)

Tipp: Versuche, die Welle so nahe am Peak wie möglich zu erwischen. Denn im höchsten Teil befindet sich die meiste Power der Welle. Das bedeutet, hier wirst du die Welle besser “catchen” können. Außerdem wirst du eine längere Welle dir haben und du kannst die Welle länger surfen. 

Surfen - Turns lernen

Jetzt weißt du, wie eine Welle aussehen muss, um sie seitlich absurfen zu können. Jetzt geht es ans Surfen! Im nächsten Schritt von Wellenreiten lernen 3 zeigen wir dir einige Möglichkeiten, wie du eine Parallelfahrt einleiten kannst. Sprich, wie du deinen ersten Turn surfst. Wie immer fangen wir klein an, um uns dann zu steigern und unseren Ziel zu nähern. 

Geschickt Angleiten

Wir haben es dir schon in Surfen lernen 1 gezeigt: Die Rails sind dafür verantwortlich, das Surfboard zu “turnen” bzw. zu drehen. Daher sind die Rails in folgender Übung für deinen ersten Turn äußerst wichtig:

  • Versuche jetzt, ganz normal die Welle anzupaddeln, mit dem Wissen ob du es mit einer linken oder rechten Welle zu tun hast.

  • In dem Moment in dem du in die grüne Welle hineingleitest und normalerweise den Take-off machst, lehnst du dich in die gewünschte Richtung und belastest das jeweilige Rail. Das hat zur Folge, dass du in der Gleitposition den Turn fährst und die Nose entlang der brechenden Welle zeigt.

  • Nachdem du erfolgreich die Parallelfahrt im Liegen eingeleitet hast, kommt jetzt der Take-off und du surfst die Wellenwand entlang.

  • Dein Blick sollte in die grüne Wand der Welle gehen, um die Linie auf der Welle zu halten. Merke dir: “Where you look is where you go”. ;-)

Wie du sicher schon gemerkt hast, ist diese Übung relativ simpel und trotzdem effektiv. Du kannst das richtige Angleiten und den Turn einige Wellen lang üben. 

Richtungsänderung im Stehen

Der nächste Step ist die Bewegung bei der Richtungsänderung im Stehen. Damit du besser verstehst, was und warum das Surfboard genau macht, zerlegen wir diese Bewegung in ihre Einzelteile: Frontside Turn, Backside Turn & Winkel-Take-off

Du gleitest in die grüne Welle hinein. Dabei weißt du schon, in welche Richtung du turnen möchtest. Du lehnst dich in die entsprechende Richtung. Jetzt erfolgt der Take-off. Du surfst deinen ersten Turn. Im Surfkurs unterscheiden wir zwischen zwei verschiedenen Arten von Turns:

Surfen lernen im Surfkurs in El Palmar
Frontside Turn

1. Der Frontside Turn

Dein Körper zeigt zur Welle. Für einen Regular Stance Surfer wäre das zum Beispiel eine rechte Welle. Die wichtigste Bewegung beim Turnen (auch in der Zukunft, wenn man fortgeschrittene Manöver vollführen möchte) ist die Achse Kopf und Schultern. Wenn sich diese Achse in die gewünschte Fahrtrichtung dreht, ist das schon mehr als die halbe Miete.

Dein Blick sollte dort hin gehen, wo du auch hin möchtest. Der Blick in die richtige Richtung löst eine Kettenreaktion aus: Der Kopf dreht sich, die Schultern folgen. Dadurch öffnen sich die Hüfte in die gewünschte Richtung. Dadurch wiederum bekommst du einen leichten Druck auf deine Ballen und du belastest das Rail. Lange Rede, kurzer Sinn: Du wirst einen Turn fahren.

Da du am Anfang (noch) ein relativ langes Surfbrett surfst, kannst du das Gewicht bei dieser Bewegung auch neutraler über das Board verteilen oder sogar leicht nach hinten geben. Dadurch gibst du den Finnen die Chance, dir bei dem Turn zu helfen. Sobald das Surfboard gedreht ist, solltest du wieder das Gewicht nach vorn bringen, um Geschwindigkeit entlang der Welle zu generieren. Denn wenn du das Board durch zu viel Gewicht nach hinten abbremst, besteht die Gefahr, dass du die Welle verlierst.

Tipp: Gib dem Surfbrett Zeit: Es braucht ein bisschen, bis sich deine Bewegungen auf das Board übertragen hat. Es kann sein, dass du länger als gedacht in dieser Turnposition verharren musst bevor du spürst, dass sich das Surfboard dreht. Man spricht dabei von einer sogenannten “Halte Phase”. Vertrau auf die ausgeführten Bewegungen und das Surfbrett wird sich dorthin drehen, wo du willst. 

Backside-Turn

2. Der Backside Turn

Vom Prinzip funktioniert der Backside Turn gleich wie der auf der Frontside. Dein Blick zählt, Kopf und Schultern drehen sich in die gewünschte Richtung. Die Hüfte öffnet sich und jetzt bringst du Druck auf die Fersen. Du kannst wieder mit der Gewichtsverteilung spielen während der Turnbewegung. Nachdem das Brett gedreht ist, schaust du ins Face der Welle und pushst wieder über deinen vorderen Fuß, um mehr Geschwindigkeit zu erzeugen.

Die Backside ist oft nicht die bevorzugte Seit bei Surf Anfänger. Für viele ist es schwierig, die Welle abzufahren wenn man sie im Rücken hat. Typischer Fehler: Achte auf deine Schultern. Ein häufiger Fehler ist, dass zwar der Blick in die Richtung geht, die Schultern aber geschlossen bleiben. Der Rest des Körpers folgt der Blickrichtung nicht und die Hüfte öffnet sich nicht in die Richtung. Daraus resultierend bringt man nicht genug Druck auf die Ferse und das Brett reagiert dementsprechend. Versuche also, beim Backside Turn bewusst die Schultern zu öffnen.

Tipp: “Spread your wings”! Halte die Arme seitlich vom Körper bei deinem Turn. Dadurch fällt es dir leichter, deine Schultern zu öffnen. Außerdem ist es so einfacher, das Gleichgewicht zu halten wenn du Druck auf das Rail bringst.

Winkel Take-off

Eine gute Methode, um den Turn während des Anpaddeln vorzubereiten, ist der Winkel- oder Angle-Take-off.

  • Du paddelst die Welle ganz normal im 90 Grad Winkel an.

  • Bei den letzten Paddelschlägen aber versuchst du, das Board im 20-30 Grad Winkel zur Welle zu drehen (Am besten probierst du selbst aus, welcher Winkel für dich passt.). Das gelingt sehr gut, wenn du den Blick während des Anpaddelns in die Wellenwand richtest. Ähnlich wie bei der oben beschriebenen Gleitübung, greift das Rail deines Brettes und es dreht sich in eine Richtung. Du musst damit deine Turnbewegung nicht mehr so lange halten und das Board ist schneller gedreht. Gerade bei schnell brechenden oder hohlen Wellen ist das eine tolle Technik, um in einem früheren Teil der Welle die Parallelfahrt einzuleiten.

Video zum Wellenreiten lernen

Dieses Video zeigt, wie du den Winkel-Take-off durchführst. Man sieht auch ganz schön, wie du in die korrekte Richtung der Welle surfst.

Fazit Wellenreiten lernen

So, jetzt weißt du die Basics darüber, wie du eine Welle seitlich absurfst – ein großes Ziel ist erreicht. Du hast bestimmt gemerkt, dass hier viele Faktoren eine Rolle spielen und du deine Technik an die Begebenheiten und Wellen anpassen musst. Darum ist es immer gut, anfangs mit einem Surflehrer oder Surf Coach am Strand zu sein. Denn er kann dir wichtige Hinweise zur Sicherheit und zu den Bedingungen geben. Außerdem wird im Surfkurs dein Bewegungsablauf auf der Welle beobachtet, und du bekommst Tipps, die den entscheidenden Unterschied ausmachen können.

Surfen lernen für Anfänger

Du bist noch Surf Anfänger und möchtest Wellenreiten lernen? Dann schau dir unsere Blogbeiträge zum Surfen lernen für Anfänger Teil 1 und Surfen lernen Teil 2 an. Dort lernst du, wie du erste Wellen angleitest und wie du grüne Wellen anpaddelst. Noch besser: Du verbringst deinen nächsten Surfurlaub bei uns in A-Frame Surfcamp in Andalusien. Dann können wir gemeinsam an deiner Surftechnik feilen und du kannst mit unseren zertifizierten Surflehrern Wellenreiten lernen. Schließlich haben wir die schönsten Surf Spots direkt vor der Haustür.

Autoren: Alexander Weiß, Jana Mironowitz