Jivamukti Yoga Retreat mit Heike Dittmes

Montag, 15. Januar 2018

Jivamukti Yoga Reise - Interview mit Lehrerin Heike Dittmers

Yoga

Jedes Jahr im Frühling gibt Heike Dittmers ein Yoga Surf Retreat sowie ein Jivamukti Yoga Retreat bei uns im Camp. Doch warum gerade Jivamukti Yoga und warum kommt sie so gern nach El Palmar? Und wozu Surf Yoga? Wir haben Yoga Lehrerin Heike auf den Zahn gefühlt.

Yoga Queen Heike

Wie jedes Jahr freuen wir uns schon auf Jivamukti Yoga mit Heike. Und auf Surf Yoga mit Heike. Und einfach auf Heike. Um unsere Begeisterung für Heike mit dir zu teilen, haben wir sie für dich interviewt. Denn oft werden wir gefragt: Wie kommt man auf die Idee, Yoga Lehrerin zu werden? Und wo lernt man das am besten? Gibt es dafür eine Ausbildung? Ist man dann Vollzeit Yogi oder lässt sich das mit Familie und Kindern vereinbaren? Warum eignet sich El Palmar so gut für Yoga? Das und ganz viel mehr erzählt dir jetzt Heike.

Interview mit Surf- und Jivamukti Yoga Lehrerin Heike Dittmers

Heike, wie bist Du zum Yoga gekommen? Und warum bist du dabei geblieben? Was hat dich gerade am Anfang  fasziniert/gecatscht? 

Mein Weg zum Yoga war abwechslungsreich. Anfang der 90er Jahre ging meine Yogareise los. Richtig begeistert war ich damals aber gar nicht. Ich hab in Indien ganz spartanisch noch auf Betonboden geübt. In Hamburg ging ich immer zum Kundalini Yoga, dann zum Sivananda, schließlich zum Power Yoga. Der Funken ist nicht wirklich übergesprungen. Trotzdem hat eine innere Stimme mich immer wieder zurückgebracht. Richtig berührt hat mich erst Jivamukti Yoga. Physisch herausfordernd und Yogaphilosophie. Ich war begeistert. Das war 2009/2010. Übrigens gehe ich jetzt auch wieder ab und zu zum Kundalini Yoga und mag es sehr.

Wie ist es zum Unterrichten gekommen? Welche Yogaform unterrichtest du, und was sind die Besonderheiten für dich persönlich?

Ich wollte tiefer einsteigen und mehr wissen. Deshalb habe ich mein erstes Teacher Training gemacht. Danach war klar: Das ist so toll, das möchte ich weitergeben. Ich unterrichte Jivamukti Yoga und da ich selbst eine regelmäßige Ashtanga Praxis habe, ist mein Unterricht geprägt vom Ashtanga Yoga aber etwas freier und abwechslungsreicher. Jivamukti und Ashtanga sind ja sowieso sehr nah beieinander. Adjustment – und Ausrichtungsprinzipien sind sehr ähnlich, da meine Lehrer Sharon & David lange bei Sri Pattabhi Jois (dem Begründer von Ashtanga Yoga) gelernt haben. 

Beim Unterrichten ist es mir wichtig, jeden da abzuholen wo er gerade ist und die bestmögliche Unterstützung für ihn zu sein. In den letzten Jahren habe ich mich mehr und mehr mit Coaching und Selbstentwicklung beschäftigt und bin kurz davor meine Coaching Ausbildung abzuschließen. Das fließt in meinen Unterricht ein. Yoga ist für mich ein Ruf der Seele, das was einen tief im inneren berührt, ins Leben zu bringen. Das Bewusstsein zu weiten und zu helfen die eigene Kraft voll anzunehmen. Dabei unterstütze ich als Lehrer. 

Was war dein beeindruckendste Yoga-Erlebnis?

Es gibt so viele. Zum Beispiel die Stunden mit Sharon Gannon und David Life, die Ihren Yogaweg mit viel Liebe, Erfahrung und Commitment gegangen sind. Sharons Strenge und Intelligenz in ihren Interpretationen und Davids Gelassenheit und Freude am Geschichten erzählen. Scheinbar nicht endende Pranayama-Sessions bei Clive Sheridan verbunden mit seiner Zartheit und Lebensfreude. Und: wenn Lehrer erkennen, was in meinem Geist vorgeht, während ich praktiziere und mich herausfordern alte Wege zu verlassen und zu wagen etwas zu verändern. Der Körper ist das Instrument aber was dann im Geist vorgeht, das beeindruckt mich. 

Was bedeutet es für dich, zu unterrichten? 

Yoga ist eine heilsame Praxis, die uns lehrt, dass alles was wir brauchen, um glücklich zu sein schon da ist. Als Lehrer bedeutet das für mich, bestmögliche Bedingungen dafür zu schaffen, diese Lehre weiterzugeben.  Ich bin überzeugt davon, dass Yoga etwas freisetzt und dich auffordert, dein Leben voll und ganz zu Leben. Dich zu zeigen mit allem was dazugehört. Ehrlich zu sein, wahrhaftig zu sein. Jeder hat dabei eine ganz besondere Gabe, sein Dharma, das zum Ausdruck gebracht werden will. Das finde ich unfassbar spannend. In meinen Stunden lege ich Wert darauf, die alten Muster herauszufordern und mit Spaß und Freude zu transformieren. Immer auch verbunden mit meiner Leidenschaft für Yogaphilosophie und Hands-on-Assists. Das möchte ich in meinen Stunden weitergeben.

Welchen Einfluss hat Yoga auf Dein persönliches Leben?  Hat sich etwas in deinem Leben verändert und wenn ja was ist das Grundlegendste?

Ja. Yoga stärkt für mich den inneren „Yoda“. Also die Kraft, die einen zum Guten lenkt. Und das auf allen Ebenen. Gesundheitlich aber auch was das innere Wachstum angeht. Sprich: wenn du regelmäßig übst, kommt alles an die Oberfläche, was dich von Liebe trennt. Das ist manchmal auch schmerzhaft und nicht immer rosarot - aber am Ende immer schön. 

Ich war in meinem Leben schon sehr krank. Ich habe die chronische Krankheit Morbus Bechterew, eine entzündlich-rheumatische Erberkrankung. Damals sagten mir die Ärzte: Das einzige was ich tun kann, ist mich zu bewegen, da ansonsten die Gefahr besteht kontinuierlich zu versteifen. Damals war ich Anfang 20 und habe es sehr ernst genommen. Yoga hat meinen Körper seitdem komplett verändert. Ich war unbeweglich und hatte viele Schmerzen. Das hat sich alles gelöst. Ich habe seitdem auch keinen Schub mehr gehabt und bin fit wie lange nicht. Dafür bin ich sehr dankbar und Yoga hat sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen. 

Du hast einen Sohn, was bedeutet Familie für dich? 

Liebe. Und die Erkenntnis, dass das Leben gelebt werden will in all seinen Formen - und dass das Leben nicht perfekt ist. Meine eigene Familie ist meine große Liebe, Freude und die größte Herausforderung zugleich. Neben meiner eigenen kleinen Familie habe ich eine recht große Verwandtschaft. Es gibt doch diesen schönen Spruch: Wenn du denkst du bist erleuchtet, besuche deine Eltern. Das ist so wahr. Denn genau wie die Yogapraxis ist Familie der schönste Trigger und Spiegel in meinem Leben. Mein Sohn, mein Mann, meine Geschwister, alle wissen zielgenau, wie sie meine Knöpfe drücken.  Also wieder die Frage: Was trennt mich von Liebe, was kann ich noch heilen. Ich bin total dankbar, diese Menschen so nah in meinem Leben zu haben und gemeinsam mit ihnen durch dieses Abenteuer zu gehen. Und manchmal bringen sie mich einfach nur auf die Palme. Das gehört auch dazu. ;-)

Hilft Dir Yoga in deiner Rolle als Mutter?

Ja sehr. Ich fand es am Anfang schwierig meine eigene Vorstellung von Familie zu leben und nicht das, was gesellschaftlich erwartet wird oder vielleicht seit Generationen vorgelebt wird. Yoga hat mir dann geholfen klar zu bleiben und dabei, was eigentlich meine Vorstellung ist. 

Spielt Yoga eine Rolle in Eurem Familienleben? 

Im Sinne von Asanas? Nein. Dafür im weiteren Sinne eine sehr große Rolle. bei Fragen wie: Wie lebe ich, was wähle ich, bin ich bewusst oder nicht in meinen Gedanken, Worten und Taten… In dem Wissen, dass jeder Gedanke und jede Entscheidung einen Einfluss auf deine Wirklichkeit hat. Das ist auch regelmäßig Thema in unserem Familienalltag. 

Hast Du eine Lieblingspose? Welche? 

Ich würde jetzt gern ganz erleuchtet „nein“ sagen, aber das stimmt nicht. Zu diesem Zeitpunkt mag ich Posen, die mich an meine Grenzen führen. An denen ich am liebsten innerlich aussteigen würde und sagen würde: weißt du – macht doch ohne mich weiter, ich steig aus. Aber genau diese Posen liebe ich mittlerweile, weil sie mich lehren den Fokus zu halten und mein Bewusstsein zu schulen. 

Im Moment ist das für mich Eka Pada Shirshasana (Bein hinter den Kopf nehmen). Meine Hüften sind von jahrelangen laufen und radfahren verhältnismäßig eng und das fordert mich wirklich heraus. Doch immer wieder zurückzukommen an diesen Punkt und sich der Praxis hinzugeben. Sich zu erlauben Schwäche zu fühlen und auch Scheitern, weil sich scheinbar nichts bewegt und dann trotzdem zurückzukommen um am nächsten Tag wieder an demselben Punkt zu stehen. Das finde ich enorm kraftvoll und eine Lehre in Demut. Das ist für mich Commitment. Situationen auszuhalten, in denen nicht alles Rosarot ist, um dann zu schauen, wo kann ich mich noch mehr in den inneren Raum hinein ausbreiten. Das mag ist.  

Was ist das Besondere an einem Retreat für dich persönlich - und für deine Schüler?

Retreat bedeutet ja Rückzug aus dem alltäglichen Leben. Ein nach Innen gehen. Und das ermöglicht ein Yoga Retreat. Wir tauchen zusammen tief in die Yogapraxis ein - auf sanfte und kraftvolle Art und Weise. Für die Schüler ist es eine besonders kostbare Zeit, um Raum zu schaffen für Herz und Seele. Die tägliche Asana Praxis stärkt und entspannt den Körper auf gleiche Weise. Für mich ist es eine große Freude, die Zeit gemeinsam mit den Schülern zu erleben. 

Wie bist Du zu A-FRAME gekommen und was gefällt dir daran? 

Durch Silke Markmann vom Yogaraum. Sie hat mich netterweise empfohlen und so sind wir zusammen gekommen. Schön an dem Setting bei A-Frame finde ich: Jeder kann frei wählen was ihm guttut. Wer Anschluss sucht, bekommt diesen und wer Ruhe sucht, findet diese genauso. Das Camp ist liebevoll geführt. Es herrscht eine nette Atmosphäre. Dadurch dass auch noch Surfer im Camp leben, lockert es die Stimmung auf. Das finde ich klasse. 

Was gefällt Dir an El Palmar? 

Den Ort an sich finde ich einfach bezaubernd. Den weitläufigen Strand, das Torre (ein Restaurant direkt am Strand mit wunderschönstem Ausblick), die unberührte Natur, die Menschen, Pferde, Hunde (ich bin entzückt von den spanischen Wasserhunden). Die Möglichkeit, Ausflüge zu machen. Ich fahre mittlerweile sogar selbst mit meiner Familie nach El Palmar, um Urlaub zu machen und zu surfen. Wer mehr erfahren möchte: Ich habe einen ganzen Artikel über El Palmar geschrieben (http://www.yogarocks.de/el-palmar/)

Du hast auch mit dem Surfen begonnen. Was magst du daran? 

Ich liebe es in der Natur zu sein und ich liebe das Meer. Gleichzeitig bewege ich mich gern. Also ist Surfen eine perfekte Kombination. Was mir auch gefällt: Dass es so unkompliziert ist. Du brauchst nur ein Brett, Neo & deinen Körper - los geht’s. 

Was ist das Besondere an der Kombination Surfen und Yoga. Siehst du mehr Gemeinsamkeiten oder Gegensätze? 

Vieles ist ähnlich beim Yoga. Sogar die Bewegungsabläufe ähneln sich. Es geht um Konzentration und Hingabe gleichermaßen und bringt Spaß und gute Laune. Ach ja … und Muskelkater. Das heißt, es belebt den ganzen Körper. 

Was sind die Unterschiede deines Yoga-Retreats und der Yoga-Surfreise? 

Beim Yoga Retreat tauchen wir wirklich tief in die Praxis ein. Es fordert und fördert dich mit allem, was du mitbringst. Der Fokus beim Yoga Retreat liegt definitiv auf Yoga. Das heißt, die Morgenpraxis ist fordernd und kraftvoll und auch länger als bei der Yoga Surfreise. 

Bei der Yoga-Surfreise wird mehr auf die besonderen Bedürfnisse eingegangen, die sich durch das Surfen ergeben. Da Surfen und Yoga, so wie ich es unterrichte, physisch fordernde Praktiken sind, ist die Asana Praxis nicht ganz so intensiv und ich lege mehr Fokus auf Dehnung und Flexibilität, da viele durch das Surfen sowieso schon viel Kraft investieren. 

Unsere Yoga Retreats mit Heike

Die beiden folgenden Yoga Retreats mit Heike Dittmer kannst du bei uns besuchen:

  • Surf Yoga Retreat
  • Jivamukti Yoga Retreat
Jivamukti Yoga Retreat am Meer
Heike beim Yoga am Strand

Was ist Jivamukti Yoga überhaupt?

Jivamukti Yoga wurden von Sharon Gannon und David Life entwickelt (Davon erzählt dir Heike später mehr). Jivamukti Yoga überträgt traditionelle Lehrern in die heutige Zeit. Dabei ist es physisch ganz schön fordernd und tut Körper und Seele unendlich gut. Mehr dazu kannst du auf unserem Blogbeitrag zu Jivamukti Yoga nachlesen.

Katrin ist auch Yoga Lehrerin und liebt Yoga am Strand...

Und was ist Surf Yoga?

Surfen und Yoga ergänzen sich prima. Surfen profitiert vom Yoga und andersherum. Zum Thema Surf Yoga haben wir ebenfalls einen wunderbaren Beitrag auf unserem Blog. Darin verrät dir Camp Besitzerin Katrin ganz genau, warum Surfen und Yoga so toll harmonieren. Dazu gibt's sogar ein paar Surf Yoga Übungen für Zuhause. Hier geht's zum Blogbeitrag über Surfen und Yoga.