Surf Kunst auf Surfbrettern

Dienstag, 15. Januar 2019

Surflehrer und Künstler - Ed

A-Frame

Du kennst Ed vielleicht aus unseren Surfkursen. Bei uns im Camp erlebt man ihn eher ruhig und zurückhaltend, dabei hat er eine ganze Menge zu erzählen. In unserem Interview lernst du ihn als wahren Lebenskünstler kennen.

Du kommst ursprünglich aus England, wie bist du hierher gekommen?
Meine Freundin und ich haben erst eine Weile in Mexico gelebt, dann in Korea, um dort Geld zu verdienen. Damit wir weiter reisen konnten. Danach haben wir uns einen Campervan gekauft und wir fuhren nach San Sebastian, wo ich einen Job hatte.

Nach Vejer de la Frontera kamen wir eigentlich nur, um Spanisch zu lernen. In dieser Zeit haben wir in El Palmar gecampt und ein paar nette Leute kennen gelernt. Wir haben es da einfach geliebt. Dann wurde mir ein Job angeboten und wird sind einfach geblieben und geblieben und geblieben…
Wir haben auch in Vejer geheiratet. Wir gingen bisher von Jahr zu Jahr. Es gab nie einen Plan. Es gibt niemals einen Plan mit mir. (lacht) Ein glücklicher Unfall. Nicht mit den Kindern, die waren KEIN Unfall. ;-)

 Seit wann seid ihr hier?
Wir kamen 2011 hier her.

Was gefällt dir am Leben hier?
Einfach gesagt, das Wetter und die Wellen! Außerdem ist es viel entspannter hier als an anderen Orten. Man macht weniger, ist einfach relaxter und frei. Es ist nicht ganz so ernst. Gerade das Leben mit Kindern gefällt mir hier besser. Man kann tolle Sachen zusammen machen. In England ist das Erwachsenen-Leben meistens von dem Leben mit Kindern getrennt. Hier kann man ein soziales Leben mit Kindern zusammen führen. Man trifft sich mit Freunden, um noch ein Bier zu trinken und die Kinder sind einfach dabei. In Spanien lieben alle Kinder, das macht ein anderes Lebensgefühl. 

Gibt es etwas, das du nicht magst?
Manchmal ist es mir zu laut und zu hektisch. Ich bin auch gerne mal allein und für mich. Hin und wieder fehlt mir auch das Stadtleben mit einer Infrastruktur und Inspiration. Hier muss man sich halt alles selbst erarbeiten und kreieren. 

Deine Bilder sind bei uns im Surfcamp überall. Wie hast du angefangen, mit A-Frame zusammenzuarbeiten?
Ein ehemaliger Mitarbeiter von A-Frame hat mich per Facebook kontaktiert. Ich bin dann 'rumgekommen und so hat alles angefangen. 

Wann hast du mit dem Malen angefangen?
Kunst machen hat mir schon immer gefallen. Ich habe schon immer kleine Skateboards oder Cartoons gemalt. Das kam von allem, was ich damals selbst gemacht habe. Cartoons aus dem Fernsehen, Comics, Graffity usw. 

Was bedeutet deine Kunst für dich? 
Ich weiß gar nicht warum ich es mache. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich der Welt etwas sagen muss. Ich mache es einfach. Es ist eine Art Flucht. Ich kreiere eine kleine Welt für mich. Ich denke an nichts und bin einfach nur im Moment. 

Hast du eine Art Ausbildung oder Studium im Bereich Kunst?
Ja, ich habe 3 Jahre Design studiert.

Mittlerweile ist daraus ein kleines Business geworden. Wir kam es dazu? 
Leute haben angefangen, mich nach meinen Bildern zu fragen. Ich habe die Sachen zunächst nur verschenkt. Irgendwann habe ich gemerkt, ok, das kann ein Geschäft sein. Ich versuche es aber nicht unter diesem Aspekt zu sehen. Denn das nimmt der Sache den Spaß. Dann guckt man nur noch, was die Leute wollen und es entsteht Druck.

Ist das Meer Inspiration für dich? 
Yap, mein ganzes Leben ging es nur darum, näher ans Meer zu kommen. Ich male das Meer auch, aber es hat mein ganzes Leben geformt. Surfen hat mein Leben minimiert, und zwar im bestmöglichen Weg.  

Was inspiriert dich noch?
Die Natur. Ich gucke mir gerne verrückt aussehende Sachen in der Natur an. Und dann - fünf Jahre später -kommt es irgendwie, irgendwo wieder heraus. Also eigentlich inspiriert mich alles. 

Surf Kunst in Spanien
"That's how the light gets in" ist inspiriert von einem Leonard Cohen Song.

Du arbeitest gerade an einem Kinderbuch. Wie kam das?
Kinder mochten meine `Giants` (bestimmte Figuren) schon immer. Es sind unschuldige, kindliche Charaktere. Seitdem ich selbst Kinder habe und 1000 Kinderbücher vorlese, habe ich gedacht: Das kann ich auch. Ich habe angefangen, zu malen. Die Geschichte kam mehr oder weniger zu mir. Jetzt muss ich nur noch beides zusammenführen. Die Geschichte ist schon da.  

Du bist ein Vater von zwei Kindern. Dein Leben muss sich mit dem Vaterwerden sehr verändert haben. Hat es einen Einfluss auf deine Kunst gehabt? 
Ja hatte es. Ich habe jetzt 2 Jahre nicht gemalt. Der Wunsch danach kommt und geht, aber auf gute Art und Weise. Es gibt einfach wichtigere Dinge zu tun. Ich habe mich entspannt. Meine Kunst ist sanfter und freundlicher geworden. Das beste aber ist es, meine Kinder malen zu sehen. Die Freiheit, die sie haben. Sie malen der Freude am malen wegen und nicht für das Resultat. Ich versuche dahin zurück zu kommen. Dann entstehen die besten Bilder.

Mit den Schildern, die du für A-FRAME gemacht hast, kombinierst du auch Tischlereiarbeit mit Kunst. Hast du schon immer mit Holz gearbeitet?
Mein Opa war Tischler, und zwar ein richtig Guter. Er hat Violinen und so gebaut. Wir haben als Kinder immer mit Holz gespielt. Ich habe aber auch viel in meinem Designkurs gelernt. Dadurch kann ich einfach gut mit Holz und Werkzeug umgehen. 

Was gefällt dir daran besonders?
Mit den Schildern erfülle ich einfach einen Auftrag und habe gar keinen Druck. Es macht mir Spaß. Ich muss nichts kreieren, sondern einfach nur ein Problem lösen. Und ich kann es draußen machen. Die Arbeit macht einfach Spaß. 

Seit einem Jahr arbeitest du auch bei A-FRAME als Surfcoach. Wann hast du mit dem Surfen angefangen?
Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu Body-Boarden. Ich war auf einem Schüler-Austausch in Hossegor (Antlantikküste, Frankreich). Ich habe zwei Wochen am Meer verbracht und wurde süchtig. Ja, ich habe eine richtige Obsession entwickelt, auf eine Art wie es nur Teenager können. Ich da schon geskatet und habe dann alles aufgesogen. Ich habe sogar meine Universität danach ausgewählt, was am nächsten am Meer ist.

Was gefällt dir am Unterrichten und an der Zusammenarbeit mit Menschen?
Ich war Englisch-Lehrer und habe früher als Sozialarbeiter gearbeitet. Also habe ich viel Erfahrung mit Gruppen. Surfen zu unterrichten liebe ich einfach weil ich anderen das weitergeben kann, was mein Leben geformt hat. Sie bekommen das beste Geschenk im Leben und ich bin die Person, die ihnen das gibt. Gerade mit Grünen Wellen ist es besonders. Wenn man die da ´reinschiebt und die kommen dann zurück gepaddelt mit diesem großen Grinsen im Gesicht, dann fühlt man sich verbunden. Weil du weißt, dass sie gefühlt haben, was du auch gefühlt hast. Ich sage ihnen immer Aufpassen, jetzt bist du süchtig, das könnte dein Leben verändern. 

Gibt es eine Verbindung zwischen deiner Kunst und dem Surfen bzw. dem Surfcoaching?
Ja, die gibt es definitiv. Ich versuche aber immer, von kitschigen Surfbildern weg zu kommen. Ich möchte mehr das Gefühl ausdrücken. 

An was arbeitest du zur Zeit?
An einem Online-Shop für A-Frame! Ich habe mit Keramik angefangen. Das hier ist mein erster Becher (Siehe Foto). Außerdem möchte ich mein erstes Surfbrett shapen und vielleicht mit Shapern zusammenarbeiten und deren Shapes designen. 

Hast du einen Traum oder eine Vision für dein Leben?
Ich würde gerne ein Stück Land kaufen und ein Haus bauen.

Hier kann man Eds Kunst bestaunen und kaufen

Eds Kunstwerke kannst du bei uns im Camp und auf seiner Website bewundern und kaufen.

Mehr über das A-Frame Team

Wenn du mehr über unser A-Frame Team wissen möchtest, schau doch bei unserem Beitrag über Ana vorbei. Sie ist Campfee bei uns im Surfcamp, entwirft Eco Kindermode und gibt Scrap-Booking-Workshops.