Lange, bevor es moderne Materialien und Shaping-Techniken gab, gab es Alaias.
Diese dünnen, rundnasigen Boards ohne Finnen wurden von den alten Hawaiianern aus Hölzern wie der Koa-Akazie gefertigt. Alaias waren normalerweise zwischen 6 und 12 Fuß lang und man brauchte gewisse Kenntnisse, um sie zu surfen.
Sie hatten keinen Rocker (die Bodenkurve eines Boards an Nose und Tail) und ihr flaches Design verlangte eine präzise Stellung der Füße und und viel Gleichgewicht.
Surfen war tief in der Kultur Hawaiis verwurzelt und verschiedene Sozialklassen nutzten unterschiedliche Boards. Oberhäupter surften die längsten Boards, auch Olo genannt, während einfache Bürger kürzere Alaias ritten.
Diese Boards waren nicht nur Sportausrüstung, sie waren ein Ausdruck von Identität, Spiritualität und Status.
Alaias waren frühe Surfbretter ohne Finnen und aus Vollholz
Surfer benötigten unglaubliche Balanz und viel Können
Verschiedene Designs stellten soziale Klassen in Hawaii’s Gesellschaft dar
Als Surfen sich im frühen 20. Jahrhundert über Hawaii hinaus verbreitete, begannen sich die Boards weiterzuentwickeln.
Vollholzbretter, oft aus Rotholz gefertigt, waren schwer und sperrig… einige wogen mehr als 50 Kilo! Sie funktionierten, aber waren sehr eingeschränkt, wenn es um die Wendigkeit ging.
In den 1930ern revolutionierte Tom Blake das Surfboard-Design, indem er das erste hohle Board erschuf.
Er verringerte das Gewicht erheblich, indem er Löcher in ein festes Brett bohrte und es mit einer dünnen Schicht Holz versiegelte. Blake fügte auch eine Finne (oder Ruderhacke) hinzu, um mit der Richtungskontrolle zu helfen.
Das war ein einschneidender Moment für die Leistungsfähigkeit eines Surfboards.
Seine Innovationen machten das Surfen zugänglicher und ebneten den Weg für weitere Experimente und Entwicklungen.
Bretter aus Rotholz waren schwer und hart zu kontrollieren
Tom Blake’s hohles Board-Design reduzierte das Gewicht drastisch
Das Hinzufügen einer Finne verbesserte das Lenken und die Kontrolle
Die 1950er und 60er brachten eine richtungsweisende Veränderung mit sich. Polyurethan-Schaumstoff und Glasfaser wurden als Werkstoffe eingeführt.
Diese Materialien sorgten dafür, dass Surfbretter nicht nur leichter waren, sondern auch einfacher zu shapen. In dieser Ära begann die sogenannte Shortboard-Revolution.
Shaper wie Bob McTavish und George Greenough waren innovativ und kreierten Boards, mit denen Surfer plötzlich radikale Manöver machen konnten. Das klassische Longboard, stabil und elegant, machte Platz für kürzere Boards, entworfen für Geschwindigkeit, Beweglichkeit und kraftvolle Turns.
In dieser Zeit wurde auch die Leash entworfen, damit Surfer im Wasser mehr Risiken eingehen konnten, ohne ständig ihrem Board hinterher schwimmen zu müssen, wenn es zurück an den Strand gespült wurde.
Surfen wurde dynamischer und schneller.
Schaumstoff und Glasfaser ersetzen schweres Holz
Kürzere Boards führten zur Surfboard-Revolution
Surfer begrüßten einen aggressiveren, energievolleren Style
Dank der Leash wurde Surfen riskanter und fortschrittlicher
In den späten 1970ern stellte der australische Surfer Mark Richards das Twin Fin-Design vor.
Dieses Set-up führte zu einem lockeren, Skate-artigen Stil und eröffnete neue Linien auf der Welle.
1981 kam Simon Andersons Durchbruch: der Thruster mit drei Finnen.
Der Thruster bot eine kraftvolle Mischung aus Geschwindigkeit, Kontrolle und Reaktionsfähigkeit. Dieses Board gewann schnell an Beliebtheit und wurde zum Standard für leistungsstarken Surfen weltweit. Technologische Innovation spielte zunehmend eine Rolle hier.
Shaper begannen erstmals damit, CAD-Werkzeuge zu verwenden, danach auch CNC-Maschinen, um ihre Vorlagen und Shapes zu verfeinern. Die Möglichkeit, Designs auf konsistente Weise reproduzieren zu können, führte zu einem Hochleistungs-Tuning auf Elite-Ebene.
Twin Fins führen zu einem lcokeren, flüssigen Surfen
Der Thruster bot Geschwindigkeit und Kontrolle in einem
Simon Andersons Design dominiert bis heute moderne Surfboard-Set-ups
Präzisionswerkzeuge transformierten das Shapen von Surfboards
Nach dem Erfolg des Thrusters wurde die Zeit zwischen den 1980ern und den frühen 2000ern zur goldenen Ära für Performance-Shortboards.
Diese schnittigen, fein abgestimmten Maschinen wurden für kraftvolles Surfen und Aerials entworfen, und um neu zu definieren, was bis dato auf einer Welle möglich war.
Die Designs wurden verfeinert und auf Wettbewerbe des höchsten Levels abgestimmt. Der Rocker wurde steiler, die Tails wurden schmäler und die Rails präziser.
Diese Boards setzten Können voraus, aber boten gleichzeitig unübertroffene Reaktionsbereitschaft. Die Top-Surfprofis ritten Boards, die am besten in perfekten Wellen funktionierten und zu denen der normale Surfer oft keinen Zugang hatte.
Ihr Einfluss war trotzdem massiv. Jeder Grom/Grem (Slang für junge Surfer in Australien/Amerika) und Garagen-Shaper eiferte diesen Surbrettern nach, die in Surf-Filmen und auf der Surfing World Tour zu sehen waren.
Performance-Shortboards dominierten die Surfkultur
Designs konzentrierten sich auf Geschwindigkeit, Kontrolle und Reaktionsbereitschaft
Pro-level Surfbretter wurden beliebt aber waren nicht einsteigerfreundlich
Als das Surfen sich weiterentwickelte, suchten viele Inpiration in der Vergangenheit.
Die 2010er brachten ein Revival der Retro-Formen mit sich: Fish Surfboards, Single Fins und Mini-Simmons fanden sich wieder in den Line-ups weltweit.
Diese Designs boten ein anderes Gefühl auf der Welle. Statt Hochleistungs-Tricks setzten sie auf Flow und Kreativität.
Es ging mehr um das Gefühl als flashige Turns. Sie wurden schnell zum „Surfboard der Denker”.
Diese Ära brachte auch neuen Respekt für Handwerkskunst mit sich. Surfer suchten nach handgefertigten Surfboards und einzigartigen Designs, die sich von den massengefertigten Modellen abhoben.
Auch die Technologie entwickelte sich weiter. Board-Hersteller begannen, mit nachhaltigen Materialien zu experimentieren wie EPS-Schaumstoff, Paulownia-Holz, Bio-Harz und Flachs-Faser.
Die ersten umweltfreundlichen Surfboards kamen als Antwort auf das wachsende Anliegen rund um die Umweltbelastung auf den Markt.
Gleichzeitig tauchten Soft-Top Surfboards in Surfcamps auf (auch Foamies genannt).
Diese Boards hatten eine weichere Außenschicht und ein anfängerfreundliches Design. Weniger für fortgeschrittene Surfer oder Umweltfreundlichkeit entworfen, boten sie mehr Menschen die Möglichkeit, den Sport auf sichere und selbstbewusste Weise auszuprobieren.
Retro-Formen machten ein Comeback
Diese Boards setzten auf Gleiten und Kreativität
Handwerk und Einzigartigkeit wurden von Surfern vermehrt wertgeschätzt
Surfbrett-Materialian wurden vom Gedanken an Nachhaltigkeit beeinflusst
Eine der interessantesten Entwicklungen des modernen Surfboard-Designs ist das asymmetrische Surfboard. Diese Surfbretter brechen mit der traditionellen Idee, dass beide Seiten identisch sein müssen.
Sie sind entworfen, um sich an die verschiedenen Mechaniken von Frontside und Backside Turns anzupassen. Das resultiert in unterschiedlichen Rail-Längen, Platzierungen der Finnen und Tail-Formen auf jeder Seite.
Und das Ergebnis? Ein Surfboard, dass einzigartig gut in beide Richtungen gleitet.
Carl Ekstrom stellte das Konzept vor Jahrzehnten vor, aber es waren Sufer wie Ryan Burch, die es populär machten.
Dank modernen Werkzeugen wie 3D-Modellierung und digitaler Design-Software können Shaper mit komplexen Designs einfacher experimentieren. Kombiniert man das mit alternativen Materialien und einer neue Generation an neugierigen Surfern, entstand die neue Niche der asymmetrischen Surfboards.
Asymmetrische Surboards fordern traditionelle Formen heraus
Jede Seite ist für eine besondere Funktion entworfen
Das Design verbessert die Leistung und macht Turns flüssiger
Digitale Werkzeuge und neue Materialien unterstützen diese Entwicklung
Die Entwicklung des Surfboard-Designs ist noch lange nicht vorbei.
Jede Ära brachte ihre eigene Welle an Kreativität mit sich, von den simplen Alaias zu den komplexen asymmetrischen Surfboards.
Wir von A-Frame feiern diese Reise jedes Mal, wenn wir zum Line-up paddeln. Egal, ob du auf einem klassischen Brett surfst, ein Hochleistungs-Shortboard testest oder deine erste Welle auf einem Soft-Top erwischst, du bist ein Teil der Geschichte, die Jahrhunderte zurückreicht. Und das lieben wir!
Surfen ist Wellenreiten, aber so viel mehr. Es ist Handwerk, Umgebung, Kultur und Verbindung.
Wie geht es weiter? Niemand weiß es so genau. Wir hoffen, dass du die Chance ergreifst, einen Teil dieser Geschichte zusammen mit uns zu reiten!