Surfer haben den Ruf, lässig und entspannt zu sein. Hang loose eben ... ;-) Im Grunde geht es allen darum, möglichst viel Spaß beim Surfen zu haben. Damit das klappt, sind trotzdem ein paar Regeln notwendig, um Chaos und Verletzungen im Wasser zu vermeiden.
Die Surf-Etikette ist essenziell, um Konflikte im Wasser zu vermeiden. Beim Surfen teilt man die Wellen mit anderen, was ohne klare Regeln schnell zu chaotischen und gefährlichen Situationen führen kann. Die Regeln legen fest, wer Vorfahrt hat, wie man Wellen teilt und wie man sich in verschiedenen Situationen verhält. Sie fördern Respekt, Rücksichtnahme und ein Bewusstsein für die Sicherheit aller Beteiligten. Ein harmonisches Miteinander ist nur möglich, wenn sich alle an diese Regeln halten.
Diese Regeln stehen nirgends geschrieben, aber jeder Surfer weltweit kennt sie. Natürlich gibt es auch unter Surfern schwarze Schafe, welche die Regeln nicht befolgen. Wir bei A-Frame stehen aber für ein friedvolles Miteinander und vermitteln daher in unseren Surfkursen immer auch die Regeln der sogenannten Surf-Etikette. Wenn du diese befolgst, kannst du ganz entspannt im Line-up surfen. Und bestimmt sogar die eine oder andere Freundschaft schließen.
Denn wenn sich jeder an die Regeln hält, fühlen sich alle Surfer respektiert, jeder bekommt einen fairen Anteil an Wellen und dadurch sind insgesamt alle zufriedener. Die Stimmung ist entspannt und jeder hat eine gute Zeit im Wasser. Und genau darum geht es ja beim Surfen: Ums Spaß haben!
Wer die Surf-Etikette missachtet, riskiert nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Surfer. Regelbrüche wie das Ignorieren der Vorfahrt oder das rücksichtlose Verhalten im Line-up können zu gefährlichen Kollisionen führen. Darüber hinaus können sie Spannungen und Konflikte im Wasser hervorrufen, was die Stimmung am Spot erheblich beeinträchtigen kann.
Langfristig gesehen kann die Missachtung der Regeln auch dazu führen, dass der Ruf eines Surfspots leidet. Ein Ort, an dem ständig Konflikte und unsichere Situationen entstehen, wird für viele Surfer unattraktiv. Außerdem kann rücksichtsloses Verhalten zur Überlastung eines Spots und zur Zerstörung der lokalen Surfkultur beitragen.
Insgesamt sind die Surfen Regeln also nicht nur eine Frage des guten Benehmens, sondern auch der Sicherheit und des Respekts. Indem man die Surf-Etikette beachtet, trägt man zu einer positiven und sicheren Surfkultur bei, die es allen ermöglicht, das Surfen in vollen Zügen zu genießen.
Der Begriff "Line-up" wird dir als Surfer immer wieder begegnen. Doch was bedeutet Line-up überhaupt?
Beim Surfen ist das der Ort an dem gesurft wird. Anfänger üben das Aufstehen in der Regel ganz vorn im Weißwasser, wo die bereits gebrochenen Wellen den weißen Schaum anspülen. Im Line-up dagegen wird richtig gesurft. Das ist der Ort wo die Wellen noch ungebrochen sind bzw. gerade brechen und man nicht mehr das Weißwasser sondern die so genannten grünen Wellen surfen kann. Ganz vereinfacht kann man also sagen, das Line-up ist der begehrte Ort, an dem die Surfer auf ihren Surfboards sitzen und auf der Jagd nach der nächsten ungebrochenen Welle zum Surfen sind. ;-)
Wenn du also im Line-up Surfen möchtest, beachte einfach die folgenden 14 Surf Tipps. Dann wirst du eine gute Zeit beim Surfen haben. Und vielleicht sogar die eine oder andere Freundschaft schließen.
Don’t drop in
Entschuldigen
Grüße die anderen Surfer im Line-up
Kommuniziere mit anderen Surfern
Paddel zur gebrochenen Welle
Paddel außen herum zurück
Nicht jede Welle mit anpaddeln
Don't snake
Überlasse auch anderen Surfern die Wellen
Die richtige Surf Spot Wahl
Kontrolliere dein Surfbrett
Respektiere die Locals
Komme in einer kleinen Gruppe zum Surf Spot
Hab Spaß!
Die Vorfahrtsregeln beim Surfen sind eigentlich ganz einfach: Derjenige der am nächsten zum Peak sitzt, hat Vorfahrt. Wenn du also eine Welle anpaddelst, prüfe mit einem Blick zum Peak, ob du das Vorrecht auf die Welle hast. Falls ein Surfer die Welle näher am Peak anpaddelt und bekommt, ziehe zurück, um den anderen Surfer nicht beim Surfen zu stören. Falls du den anderen Surfer übersehen und schon begonnen hast die Welle zu surfen, kannst du über die Wellen-Schulter wieder (kontrolliert) aus der Welle gehen. Am besten entschuldigst du dich bei dem anderen Surfer.
Warum? Du bist gerade einem Surfer reingedroppt - die größte und am häufigsten begangene Sünde im Surfsport. Fühl dich deswegen nicht schlecht, denn wenn du im Line-up Surfen möchtest wird das immer wieder passieren. Wichtig ist nur, dass du darauf achtest es nicht zu tun und falls doch, dich anschließend entschuldigst.
Eine Welle hat fast immer einen definierten Peak. Das ist die Stelle der Welle, die am Höchsten ist. Da dort die Welle anfängt zu brechen, hat derjenige der am nächsten zum Peak sitzt, das Potenzial die Welle am längsten zu Surfen. Das heißt: Derjenige, der am nächsten zum Peak sitzt hat Vorrang.
So entschuldigst du dich bei dem anderen Surfer: Suche den Surfer dem du rein gedroppt bist, nimm Augenkontakt auf, hebe die Hand zur Entschuldigung und entschuldige dich bei ihm mit einem einfachen “Sorry”. Das ist völlig ausreichend und wird dem anderen Surfer vermitteln: “Hey, sorry, ich kenne die Regeln, habe dich leider übersehen, kommt nicht mehr vor”. Der andere Surfer wird das zur Kenntnis nehmen, sich vielleicht noch 2 Minuten ärgern, und dann diesen Vorfall vergessen, denn du hast ihm signalisiert: “Ich respektiere dich”.
Um dir deutlich zu machen, welche Auswirkungen Augenkontakt, Hand heben und Entschuldigen auf dich und auf die Stimmung im ganzen Line-up hat, hier ein kleines Fallbeispiel. So oder so ähnlich, hat es sich an einem Spot auf dieser Welt zugetragen:
Da gibt es einen Surfer, nennen wir ihn Olaf. Olaf ist heute morgen mit schlechter Laune aufgewacht, weil er gestern ein Bier zu viel getrunken hat. Er läuft zum Strand, denn der Forecast ist vielversprechend. Tatsächlich, als er am Strand ankommt sieht er schon die schönsten Wellen. Das einzig Blöde: Da sitzen bereits zwanzig Leute an seinem Lieblings-Peak. Egal, bei solchen Wellen kann er nicht warten. Er paddelt also raus, und platziert sich zum Surfen im Line-up. Lauter Halbprofis holen sich eine Welle nach der anderen ab, nur Olaf paddelt schon seit 30 Minuten übermotiviert durchs Line-up und bekommt keine Welle ab. Das verbessert nicht unbedingt seine Kater-Laune. Endlich erwischt Olaf eine Welle, macht den Take-off und sieht eine perfekte Wand vor sich. Seine Vorfreude ist immens. Plötzlich hört er einen Schrei von hinten, der ihn darauf Aufmerksam macht, er ist gerade jemanden reingedroppt. Er denkt sich:”Wo kommst du denn her”? In aller Eile hatte er vergessen zu prüfen, ob ein anderer Surfer näher am Peak sitzt. Olaf surft noch ein paar Meter und geht dann wütend aus der Welle.
Anschließend paddelt Olaf zurück ins Line-up und entscheidet frustriert, sich nicht zu entschuldigen. Olaf zieht den Kopf ein, vermeidet Augenkontakt und paddelt ein paar Meter weg.
Der andere Surfer ist sehr sauer: Erstens hat ihm Olaf den Teil der Welle zerstört, wo er gerade sein kraftvollstes Manöver setzen wollte und zweitens hat der Typ sich nicht einmal entschuldigt. Das erzählt er natürlich gleich seinem Cousin, der auch jeden Tag diesen Spot mit ihm surft. “Der Dude mit dem orangenen Neoprenanzug ist mir gerade in meine beste Welle gedroppt und hat sich nicht mal entschuldigt!
30 Minuten später: Olaf, immer noch ohne befriedigenden Ritt, sieht seinen Moment gekommen. Eine Set-Welle rollt herein. Er schaut sich um, er sitz genau am Peak. 10 Meter weiter, an der Schulter der Welle sitzt der Cousin und schaut zum Peak und sieht dort Olaf den Take-off machen. Er denkt sich:”Hey, das ist doch der Typ mit dem orangenen Neo, der vorher meinem Cousin Herbert reindgedroppt ist. Was bildet der sich ein - an unserem Strand” Der Cousin paddelt für die Welle und dropt Olaf rein und surft die Welle bis zum Schluss. Olaf brennen jetzt die Sicherungen durch: Er paddelt fuxteufelswild auf den Cousin zu und fängt an ihn anzuschreien. Herbert stößt dazu und es wird noch lauter: “Du bist mir vorher auch reindgedroppt”!! Es ensteht ein Streit.
Die anderen Surfer bekommen das natürlich mit. Der Streit um eine Welle signalisiert den anderen Surfern: Oh, anscheinend sind nicht genügend Wellen da, ich muss aggressiver werden, um Wellen zu erwischen. Die gute Stimmung ist futsch, die Surfer werden angespannt und treffen falsche Entscheidungen, weil sie um ihre Wellenausbeute fürchten. Die Atmosphäre im Line-up ist vergiftet und das nur, weil Olaf sich in der vorhergehenden Situation dazu entschlossen hat, sich nicht zu entschuldigen. Augenkontakt, Handheben und Sorry hätten gereicht, um das Szenario zu verhindern. Wenn du also im Line-up Surfen möchtest, beachte die Regeln oder entschuldige dich hinterher. Dann ist auch keiner böse.
Beim Surfen im Line-up ist es wichtig, mit andere Surfern zu kommunizieren. Wenn du ins Lie-up paddelst, nimm Augenkontakt auf und grüße die anderen mit einem Nicken, einem Lächeln oder einem „Hi“. Du wirst sehen, die meisten werden zurück lächeln und sich darüber freuen.
Kommunikation ist alles. Vor allem, wenn man eine Welle zu zweit surfen möchte. Es gibt Wellen, die in einem so genannten A-Frame, also zu beiden Seiten, breachen. Diese Wellen können theoretisch zwei Surfer gleichzeitig surfen. Einer surft nach rechts und der andere surft nach links. Wenn du also gemeinsam mit einem anderen Surfer eine A-frame Welle am Peak anpaddelst, kommuniziere mit dem anderen: “I go left” oder “where are you going?” (oder andersherum). Eine Welle zu weit zu surfen funktioniert nämlich nur, wenn man sich vorher abspricht. Sei nicht scheu das zu machen. Es signalisiert, du kennst die Regeln und du optimierst die Wellenausbeute.
Augen auf bei guten Surfern: Bei sehr guten Surfern kann es passieren, dass sie hinter dem Peak den Take off machen und dann in die “falsche” Richtung fahren. Das ist Absicht, weil sie den kraftvollen Peak attackieren wollen oder weil sie eine Tube suchen. Das geht dann oft nur, wenn man den Take off hinter dem Peak macht. Das beschert diesen Surfern auch wieder den Vorrang, weil sie die Möglichkeit haben die Welle am längsten abzureiten. Darum: kommuniziere gerne in solchen Situationen. Oft kommt auch eine überhörbarer Schrei des Surfers, dass man jetzt besser aus dem Weg geht. Das ist auch ein Weg zu kommunizieren, wenn auch nicht so höflich. ;-)
Du möchtest im Line-up Surfen und musst dafür erst einmal ins Line-up paddeln. Gerade bei Beachbreaks kann es oft passieren, dass die Peaks wandern und du nicht immer den perfekten Weg zurück ins Line-up findest. Du paddelst zwar brav einen weiten Bogen um den Peak. Trotzdem poppt plötzlich eine Welle vor dir auf und ein Surfer surft auf dich zu. Was jetzt?
Um den Surfer nicht zu stören, solltest du es vermeiden, schnell über die Schulter der Welle zu paddeln. Du musst in den sauren Apfel beißen und in den schon gebrochenen Teil der Welle, Richtung Peak ins Weißwasser paddeln. Meistens wirst du dort nochmal durchgespült. Zumindest wenn die Durchtauch-Techniken noch nicht so richtig sitzen. Das ist eine sehr noble Geste und wird auch von dem Surfer registriert, der die Welle surft. Er weiß jetzt, du kennst die Regeln, respektierst sie und unter Umständen werden dir die besseren Surfer anschließend Wellen überlassen, wenn sie ihren Schnitt gemacht haben. Surf Karma… :)
Wenn du eine Welle gerade runter gesurft oder gefallen bist, solltest du es vermeiden einfach gerade zurück ins Line-up zu paddeln. Denn so kann es passieren, dass du dem nächsten Surfer im Weg bist. Außerdem bringst du dich und dein Surfboard in Gefahr.
Neben dem Peak gibt es oft Channels (Strömungen), welche dir dabei helfen, schnell und einfach zurück ins Line-up zu gelangen. Falls du doch mal jemandem im Weg bist oder über die Schulter der Welle paddelst und somit einem anderen Surfer zwingt eine andere Linie zu wählen, denke an unsere Regel Nummer 2: Entschuldigen.
Wenn du im Line-up Surfen möchtest, willst du natürlich auch so viele Wellen wie möglich erwischen. Wir sehen immer wieder, dass Surfer jede Welle mit anpaddeln, in der Hoffnung der Surfer mit Vorfahrt bekommt sie nicht. Das solltest du nicht tun, denn auch wenn du dein Surfboard rechtzeitig zurück ziehst, kann es sein, dass du die Welle vorzeitig zum Brechen bringst. Das nennt man dann Schneeball-Effekt, denn das Weißwasser zerstört schneeballartig die Grüne Welle. Das solltest du wirklich nur dann tun, wenn du aus Versehen jemanden übersehen hast, der Vorrang hat. Gerade in steilen und hohlen Wellen, ist es nicht cool, die Welle mit anzupaddeln, wenn du schon siehst, dass ein anderer Surfer Vorrang hat. Du zerstörst damit die Möglichkeit, die Welle in ihrem vollen Potenzial auszunützen, sprich einen kraftvollen Turn zu fahren oder eine eventuelle Tube-Section. Wenn du siehst, es paddelt jemand schon in vorrangiger Position für die Welle, bleib entspannt auf deinem Surfbrett sitzen und lass ihm die Welle. Vor allem bei guten Surfern, kannst du davon ausgehen, dass sie die Welle ohnehin bekommen.
Eine beliebte Technik, sich den Vorrang zu erschleichen, ist das sogenannte “Snaken”. Stell dir vor ein Surfer paddelt am Peak die Welle an und hat offensichtlich die vorrangige Position. Der so genannte Snaker paddelt im letzten Moment um den Surfer rum, ist also jetzt näher am Peak und holt sich den Vorrang. Das ist keine nette Geste. Meistens wird dieser freche Move von guten, aggressiven Surfern in überfüllten Line ups ausgeführt. Wenn du mehrere solcher Surfer um dich hast, Wechsel besser den Peak oder surfe die Inside Welle - sofern vorhanden. Denn mit aggressiven Surfern macht Surfen wenig Spaß. Wenn ein Local oder andere erfahrene Surfer im Line-up sind, kannst du Glück haben und die Snaker werden zu recht gewiesen. Wenn nicht, ist es entspannter, sich dieser Situation zu entziehen.
Es gibt so Tage, da sitzt du immer richtig, die Wellen scheinen immer zu dir zu kommen und du surfst eine Welle nach der anderen. Vor allem Longboarder haben durch ihren Volumen- und Längenvorteil generell mehr Wellen als Surfer mit Shortboard. Longboarder können auch früher die Welle angleiten und den Take off machen, was ihnen automatisch den Vorrang beschert. Unser Tipp in diesem Fall: Wenn du dich auf ein paar Wellen ausgetobt habt, mach ein bisschen langsamer und überlasse auch den anderen die Wellen. Denn irgendwann wird es den Surfern um dir herum zu blöd und sie werden anfangen, dir reinzudroppen. Damit möchten sie dir sagen: „Wir sind auch noch da!“ Zeige also am besten von allen den nötigen Respekt und lasse immer wieder mal Set-Wellen durch. Vor allem dann, wenn du dich gerade nach einem langen Ritt wieder am Peak positioniert hast.
Bevor du im Line-up Surfen gehst, prüfe den Surfspot. Wenn du am Strand ankommst, versuche zuerst einen Surf Spot Check zu machen. Damit wird es dir leichter fallen, einzuschätzen ob ein Surf Spot für dich geeignet ist. Wenn du nicht sicher bist, sprich mit anderen Surfern, Life-Guards oder Locals am Spot.
An Tagen mit kleiner Dünung können viele Spots Spaß machen. Kleine und sanfte Wellen sind berechenbarer und brechen nicht so heftig. Ideal für Anfänger also! An großen Tagen kann sich der Charakter eines Surfspots verändern. Wo am Vortag noch hüfthohe Wellen rein gerollt sind, siehst du auf einmal nur noch über-Kopf-hohe, hohle Brecher. In solch einem Fall solltest du genau überlegen, ob du dich ins Wasser wagst.
Gefahr Strömung: An großen Tagen kann eine starke Strömung vorhanden sein, die das Schwimmen im offenen Meer gefährlich macht - sofern du nicht fit genug bist und keine Strömungskenntnisse hast. Nicht selten geraten unerfahrene Surfer in Panik und müssen von anderen Surfern “gerettet” werden.
Natürlich muss man beim Surfen ab und zu die eigenen Limits pushen und sich aus der Komfortzone heraus bewegen. Sonst entwickelt man sich als Surfer nicht weiter. Wage solche Schritte aber nur, wenn du dich mental dazu imstande fühlst und auch körperlich auf der Höhe bist. An Tagen, an denen du dir nicht sicher bist, beobachte länger als gewohnt die Wellen und andere Surfer. Das hilft dir zu entscheiden, ob es heute für dich Sinn macht zu Surfen oder nicht. Im Zweifel lege lieber eine Surfpause ein.
Ein herumfliegendes Surfbrett kann eine Gefahr für dich und für andere Surfer darstellen. Wenn du die Durchtauch-Techniken noch nicht einwandfrei beherrschst, kann es bei großen Wellen schwierig werden, dein Brett bei dir zu behalten. Herum fliegende Bretter sind nicht gern gesehen und sollten die Ausnahme sein. Versuche also immer, dein Surfboard unter Kontrolle zu halten.
An Tagen mit großen Wellen wirst du dich wahrscheinlich öfter von deinem Brett trennen müssen, wenn du noch nicht bereit dafür bist und die entsprechenden Durchtauch-Techniken (wie den Duck-Dive) nicht beherrschst. In diesem Fall empfiehlt sich der so genannte Chicken-Dive. Beim Chicken-Dive gibst du das Brett nach hinten, und tauchst ohne Brett unter der Welle durch. Das Brett ist über die Lease mit dir verbunden. Das funktioniert super, sollte aber nicht zu oft vorkommen. Denn gerade an großen Tagen birgt diese Techniken vier große Gefahren - für dich, für andere und für deine Geldbörse:
Es kann passieren, dass dein herumfliegendes Brett jemanden hinter dir trifft. Prüfe also vorher, ob sich jemand in deiner unmittelbaren Nähe befindet.
Durch den krassen Zug an der Leash beim Durchtauchen der großen Wellen, kann die Leash reißen. Das ist sehr gefährlich weil du dann ohne Brett wieder an den Strand zurück musst. Ein herrenloses Brett kann außerdem für andere eine immense Gefahr darstellen.
Es gibt Surfspots mit Steinen am Strand. Ein herrenloses Brett kann durch die Steine stark beschädigt werden.
Die Kraft der welle kann das Surfbrett “snappen”. Das heißt, die Lippe der Welle bricht das Brett in der Mitte durch und es ist kaputt. Zwei gebrochene Teile eines Surfbretts unbeschadet an Land zu bringen, kann schwierig werden. Wenn du mit Leihequipment unterwegs bist, muss außerdem der Schaden beglichen werden.
Achte also immer darauf, bei Bedingungen im Line-up zu surfen, in denen du die Kontrolle über dein Surfbrett behalten kannst.
Locals sind oft gefürchtet. Häufig zu Unrecht, denn wenn du mit Respekt und Verstand in “ihrem” Line-up surfst, wirst du im Wasser keine Probleme haben. Locals sind Surfer, die an einem Surfspot aufgewachsen sind oder Leute, die schon sehr lange in einer Gegend surfen. Surfen wird immer beliebter und dadurch trifft man auch ab und zu auf frustrierte Locals, die es nicht einsehen wollen, warum plötzlich ihre leeren Surfspots voller werden. Das ist sogar irgendwie verständlich. Für dich heißt das: Sei noch sensibler mit den Regeln der Surf-Etiquette und versuche, dich korrekt und respektvoll zu verhalten. Wenn du eine Welle hattest, stelle dich hinten im Line-up an und paddel nicht gleich sofort wieder zum Peak.
Ungeschickt ist es auch, gemeinsam mit einer größeren Gruppe Freunde ins Line-up zu paddeln, sich sofort am Peak zu positionieren und euch vielleicht auch noch lautstark auf Deutsch zu unterhalten. Denn mit so einem Verhalten habt ihr mit Sicherheit nicht die Sympathien der lokalen Surfer auf eurer Seite. Wenn ihr eine Gruppe seid, versucht in einem zeitlichen Abstand ins Wasser zu gehen, euch zuerst auf der Schulter zu positionieren. Grüßt gerne freundlich die anderen Surfer bei der Ankunft im Line-up, und unterhaltet euch untereinander eher diskret. Dann solltet ihr keine Probleme und einen guten Surf haben. Im Line-up Surfen hat immer etwas mit Respekt und Höflichkeit zu tun.
Denn der beste Surfer ist bekanntlich der mit dem größten Spaß beim Wellenreiten. :-)
Jetzt kennst du alle regeln der Surf-Etikette und weißt, wie du dich im Line-up verhalten solltest, um dir keine Feinde zu machen. Doch wie kommt man überhaupt ins Line-up?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn jeder Surfspot ist anders und jeder Tag bringt unterschiedliche Bedingungen. Das sind unsere Tipps:
Bei einem Riff ist es in der Regel etwas einfacher weil die Wellen nur über dem Riff brechen und die bequem drum herum paddeln kannst, bist du im Line-up ankommst.
Bei einem Beachbreak ist es an Tagen mit kleinen Wellen und mit wenig Strömung auch nicht so schwer. Dann kannst du dir einen so genannten Channel suchen oder einfach über die kleinen Wellen drüber paddeln. Wer einen Duckdive kann, taucht damit hindurch.
Wenn an einem Tag größerer Wellengang herrscht, kann es recht knifflig sein, ins Line-up zu gelangen. Tu das am besten nur, wenn du dich gut und sicher fühlst. Oftmals kommt man ohne einen Duckdive nicht bis ins Line-up. Manchmal schafft man es jedoch mit dem richtigen Timing - und viel Willenskraft.
Du merkst, es gibt viele verschieden Regeln wenn du im Line-up Surfen möchtest. Diese sind nötig, um jedem Surfer eine bestmögliche Zeit im Wasser zu garantieren. Wenn du mal unabsichtlich gegen eine Regel verstößt oder dir ein Missgeschick passiert, ist das überhaupt kein Problem - das passiert immer wieder - solange du dich anschließend entschuldigst. Keiner ist perfekt, und vor allem beim Surfen kommt man manchmal in Situationen, in denen man einfach nicht 100 % korrekt handeln kann oder am Anfang auch die Erfahrung fehlt. Darum ist es umso wichtiger, den Surf Knigge zu kennen und diesen Schritt für Schritt in dein Surfen zu integrieren. Dadurch wirst du ein besserer Surfer und du bekommst am Ende auch mehr Wellen. Wir wünschen dir viel Spaß beim respektvollen Surfen im Line-up.
Besuche ins im A-Frame Surfcamp in El Palmar und werde selbst Teil der Surf Community. In unseren Surfkursen sind sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene willkommen. Freue dich auf schöne Wellen, großartiges Essen und nette Gleichgesinnte.