3 Mai 2025

Duck Dive vs. Turtle Roll: Was ist der Unterschied?

Heute besprechen wir ein Thema, das die Rookies von den Profis unterscheidet: Wie schaffst du es, nicht nur auf die Welle sondern auch durch die Welle? Stell dir vor du sitzt im Line-up. Ein Set größerer Wellen rollt an. Eine Weißwasser-Wand kommt direkt auf dich zu. Was machst du? Panik ist die falsche Antwort (Obwohl wir das Gefühl gut kennen). Hier kommt entweder der Duck Dive oder die Turtle Roll ins Spiel. Für welches Manöver solltest du dich entscheiden? Und noch wichtiger, wie machst du es richtig?Unsere Surfexperten erklären dir hier Schritt für Schritt, wie du einen Duck Dive und eine Turtle Roll hinlegst.

Duck Dive: Dein Go-to für Shortboards oder Surfbretter mit niedrigem Volumen

Der Duck Dive ist ein geschmeidiger, effizienter Move. Gut durchgeführt, ist er ein Ding der Magie.

Surfer, die Shortboards oder Bretter mit niedrigem Volumen surfen, die leicht sinken, machen am besten einen Duck Dive.

Dein Ziel ist es, unter die ankommende Welle zu gelangen, während du Ruhe bewahrst und auf der anderen Seite weider auftauchst, ohne dein Board (oder deinen Platz im Line-up) zu verlieren.

So machst du den Duck Dive richtig:

  1. Paddle schnell auf die Welle zu. Die Bewegung nach vorne ist wichtig. Sie hilft dir, um tief genug zu tauchen und die Oberfläche zu durchbrechen

  2. Hol tief Luft, kurz bevor die Welle bricht

  3. Halte deine Surfboard-Rails und drücke die Nose mit ausgestreckten Armen nach unten

  4. Während die Nose sinkt, verlagerst du dein Gewicht nach vorne und nutzt deinen hinteren Fuß oder dein Knie, um das Tail hinunterzudrücken

  5. Du fühlst unter Wasser, wie die Welle über dich wäscht. In diesem Moment kann es zu leichten Turbulenzen kommen

  6. Lass dich zurück nach oben drücken - kämpfe nicht dagegen an! Schon hast du das Schlimmste hinter dir und tauchst auf der anderen Seite wieder auf! 

Dein Ziel ist es, unter der Welle durchzugleiten, anstatt sie frontal zu bekämpfen. Ein kräftiges Paddeln macht sich bezahlt. Genauso wie gutes Timing. 

Bist du zu langsam, wird dir die Welle zeigen, wer hier der Boss ist. Hinweis: Du bist es nicht!

Mit diesen Tipps bist du bald ein Duck Dive-Profi:

- Halte deine Arme gerade, wenn du das Board nach unten drückst 

- Stoße das Board nicht nur nach unten - lass es zusammen mit deinem Körper gleiten

- Drücke mit deinen Zehen oder deinem Knie sanft gegen das Tail. Ein fester Karate-Tritt ist hier nicht nötig!

- Ein safter Tritt oder zwei unter Wasser reichen aus, um dich vorwärts zu treiben (vermeide es, wild um dich zu schlagen!)

- Und ja, Übung macht den Meister. Übe es im Wasser, am Strand. In einem See oder Pool, egal, was dir gerade zur Verfügung steht.

- Wichtig ist, dass du die Technik richtig erlernst und der Move mit der Zeit automatisch wird.

Turtle Roll: Der Move für Longboards und Surfbretter mit mehr Volumen

Wenn du ein Longboard surfst, ein Foamie oder ein Brett mit richtig viel Volumen, ist ein Duck Dive leider nicht möglich. 

Hier bräuchtest du die Hilfe von zehn Rettungsschwimmern (oder Arne vor ein paar Jahren), um das Brett nach unten zu drücken. Hallo, Turtle Roll! Weniger elegant, doch praktischer für längere Boards.

So funktioniert sie:

  1. Halte deine Board-Rails fest, wenn die Welle auf dich zukommt 

  2. Zu diesem Zeitpunkt drehst du das Board, während du es noch immer hältst

  3. Lass die Welle über dich waschen, während du unter Wasser bist

  4. Ist sie weg, kannst du dich wieder umdrehen und weiterpaddeln

  5. Das ist alles!

Dieses Manöver ist ein bisschen klobig, aber sehr effektiv. Es könnte sein, dass du Luftblasen ins Gesicht bekommst und das Weißwasser dich etwas durchrüttelt, aber das ist noch immer besser als die ganze Strecke zurück zum Strand gespült zu werden.

Profi Turtle Roll-Tipps:

- Spann die Arme an und halte dein Board fest

- Halte dich gerade und mittig unter deinem Board

- Nutze deine Beine, um dich zu stabilisieren

- Keine Panik. Die Welle ist in wenigen Sekunden weg

Was ist besser?

Das hängt von deinem Board und deiner Größe/Kraft ab.

  • Du surfst ein Shortboard oder ein Brett mit niedrigem Volumen? Lerne, den Duck Dive richtig auszuführen. Du sparst Energie und dein Rhythmus wird nicht unterbrochen 

  • Auf einem Longboard oder Soft-Top? Meistere die Turtle Roll. Die einzig wirksame Option für größere Boards

Wie du häufige Fehler vermeidest

Egal, ob du den Duck Dive oder die Turtle Roll ausführst, das solltest du NICHT tun:

❌ Du tauchst zu spät unter

❌ Du hältst deinen Kopf hoch - lass ihn unten

❌ Du nutzt nur deine Arme - nutze deinen gesamten Körper, deine Beine und dein Gewicht

❌ Du vergisst, vor dem Untertauchen und Rollen tief einzuatmen

❌ Du lässt dein Board los (Ja, das passiert leider)

Fühlt sich etwas nicht gut an, dann mach langsamer. Sieh dir ein Video an oder hol dir Feedback. Oder besser… Lass dich von A-Frame coachen (heißer Tipp!)

FAQ: Duck Dive und Turtle Roll

Das Volumen bestimmt, wie gut das Board auf dem Wasser treibt.

Surfbretter mit hohem Volumen wie Foamies oder Longboards sind dicker, breiter und treiben gut, was ideal ist, um zu lernen, zu paddeln und mehr Wellen zu erwischen.

Boards mit niedrigem Volumen wie Shortboards sitzen tiefer im Wasser und reagieren schneller. Wenn du schnelle Turns machen und steile Wellen surfen willst, ist das die perfekte Wahl. Lies dir unseren Guide rund ums Kaufen eines Boards durch.

Ja, aber du brauchst eine gute Technik, gutes Timing und darfst nicht zögern. In großen Wellen musst du das Board tief nach unten drücken und dich schnell bewegen.

Hol tief Luft, paddle schnell und drücke dein Board mit Selbstbewusstsein nach unten. Bist du dir nicht sicher, dann kann es besser sein, auf das Ende des Sets zu warten oder eine Turtle Roll zu machen (wenn du auf einem größerem Board bist).

Beginne früh zu paddeln, damit du in Schwung kommst.

Je mehr Schwung du hast, desto einfacher ist es, dein Board nach unten und durch die Welle zu drücken. Paddle kräftig und regelmäßig. Vermeide es, in letzter Sekunde zu zögern.

Auf jeden Fall. Ein Traction Pad verleiht deinem hinteren Fuß besseren Halt, wenn du das Tail hinunter drückst.

Es ist besonders nützlich, wenn du deinen Fuß verwendest (anstatt deines Knies), um den hinteren Teil deines Boards nach unten zu drücken.

Es verleiht dir in diesem kritischen Moment Stabilität und Kontrolle, bevor die Welle aufschlägt.

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die meisten Surfer nutzen ihren dominanten Fuß hinten, doch du kannst auch deinen weniger dominanten Fuß nehmen - Fuß oder Knie - je nachdem, was sich am natürlichsten anfühlt. Probiere beide aus und achte darauf, wie du einfacher tauchst.

Zu guter Letzt

Der Unterschied zwischen dem Duck Dive und der Turtle Roll ist eigentlich eine Frage des Surfboards, aber es gehört auch viel Technik dazu.

Meisterst du beide Manöver, bedeutet das, dass du weiter draußen sitzen kannst, mehr Wellen erwischt und weniger Energie verschwendest.

Wenn du das nächste Mal im Wasser bist und ein Set rollt heran, überlege… Duck oder Turtle? Ganz egal, wofür du dich entscheidest, jetzt weißt du, wie du die Welle bezwingst und ganz einfadh weitersurfen kannst.

Du willst deine Technik verbessern und Feedback von erfahrenen Surfcoaches erhalten? 

Dann komm zu A-Frame nach El Palmar. Bei uns wirst du im Handumdrehen zu einem richtigen Surfer!