Ayurveda Rezept für einen gesunden Winter

Montag, 5. November 2018

Ayurveda-Tipps für den Vata-Winter

Yoga

Sobald es in Deutschland windig und kalt wird, beginnt der ayurvedische Winter, die so genannte Vata-Zeit. Jetzt heißt es also, das Vata Dosha auszugleichen und Erkältungen entgegen zu wirken. Wie genau du das machen kannst, verrät dir hier unsere Ayurveda-Beraterin und Yoga-Lehrerin Jana.

Die Ayurveda Jahreszeiten

In den so genannten vedischen Schriften ist genau definiert, welche Ayurveda-Jahreszeit wann stattfindet und welches Doha dann vorherrscht. Darin ist das Jahr in sechs Jahreszeiten unterteilt. Allerdings leben wir ja nicht in Indien, wo diese Schriften verfasst wurden. Wir haben in Europa ein vollkommen anderes Klima, so haben wir beispielsweise keinen Monsun. Daher haben wir auch eine andere Aufteilung des ayurvedsichen Jahres. Sogar innerhalb Europas gibt es Unterschiede. In Deutschland haben wir beispielsweise drei ayurvedische Jahreszeiten. Das Jahr ist folgendermaßen aufgeteilt: 

  1. In der ersten Winterhälfte (Ende September-März): Vata-Zeit
    Kühle, trockene, windige Luft
  2. Übergang vom Winter zum Frühjahr (März-Juni): Kapha-Zeit
    Die Luft wird milder, die Tage länger, die Vögel kommen zurück und die Frühblüher kommen heraus. Eis beginnt zu tauen
  3. Im Sommer (ab Juni/Juli): Pitta-Zeit
    Zu dieser Zeit ist die Luft trocken, warm und heiß

Das ist der Vata-Winter

Im Ayurveda werden Herbst und die erste Winterhälfte zur Vata-Zeit zusammengefasst. Der Herbst beginnt und damit die Zeit für Vata. Du erkennst das daran, dass die Luft nun deutlich kühler wird, die Blätter fallen von den Bäumen, es wird windig und rau. Immer wenn diese Übergangsbedingungen beginnen, fängt der ayurvedische Herbst/Winter an. Nun herrscht Vata vor.

Ayurveda-Tipps für die Vata Zeit

Damit du fit und gesund durch den kalten Winter kommst, haben wir unsere Ayurveda-Expertin Jana nach ihren persönlichen Tipps gefragt:

Ein warmes Porridge aus Mandelmilch ist das ideale Frühstück für die kalte Vata-Zeit

Liebe Jana, welchen Tipp hast du für den Wechsel zur Vata-Zeit?

Wenn der ayurvedische Winter anbricht, sind die Vata Eigenschaften nicht nur in der Natur sondern auch in unserem Körper präsent: Um Eigenschaften wie trocken, kühl und rau auszugleichen, solltest du alles suchen, was die gegenteiligen Eigenschaften hat. Also warm, ölig und befeuchtend. Die beste Ayurveda Ernährung für diese Zeit ist daher:

  • Warme Mahlzeiten - Am besten Frühstück, Mittagessen & Abendessen warm
  • Ideal sind nährende Suppen
  • Warme Getränke wie Tee und Ingwerwasser - Kaffee nur in Maßen denn er ist zwar warn, verstärkt aber Vata statt es auszugleichen.

Jana, kann man noch etwas tun, um Vata auszugleichen?

Ja klar! Mache es dir so gemütlich und kuschelig wie möglich: Trage warme Kleidung, dazu Mützen, um deine Ohren zu schützen. Ideal ist alles, was kuschelig und schwer ist. Also gemütliche Schals, warme Pullis, dicke Bettdecken, wärmende Kerzen und duftende Aromen. Nutze alles, was der Leichtigkeit und Trockenheit von Vata entgegen wirkt. Schaffe dir ganz viel Geborgenheit und Wärme und mache es dir heimelig. 

Mach es dir so gemütlich wie möglich, um Vata auszugleichen
Mit dicken Jacken, Mützen und einem warmen Feuer machen wir es uns in Herbst und Winter in El Palmar gemütlich.

Ayurveda Rezept

Verrätst du uns einen Rezept-Tipp für die ideale Ayurveda Ernährung im Winter?

Ich mache mir gern eine Kürbis-Süßkartoffel-Suppe. Die Suppe ist warm und nährend und für jedes Dosha geeignet. So bereitest du die Suppe zu:

Ayurveda Rezept für einen gesunden Winter
Diese Suppe ist für alle Doshas geeignet.

Zutaten:

  • 1 Kürbis
  • 3-5 Süßkartoffeln
  • Ghee
  • Wärmende Gewürze wie schwarze Senfkörner, Pfeffer, Chili (davon nicht so viel, vor allem Pitta Konstitutionen sollten aufpassen), Cumin, Kurkuma, Ingwer (frisch oder getrocknet)
  • Wer möchte: Zwiebel und Knoblauch 

Zubereitung:

  • Gewürze anschwitzen im Ghee bis die Körner poppen
  • Jetzt wenn du möchtest, ein bisschen Zwiebel und Knoblauch dazu geben
  • Dann Süßkartoffeln und Kürbis dazu geben
  • Eine Prise Salz
  • Jetzt mit Wasser aufgießen. Wer mag, kann Bio-Gemüsebrühe dazu geben.
  • Alles köcheln lassen
  • Sobald Kürbis und Süßkartoffeln weich gekocht sind, kannst du alles mit dem Pürierst zu einer Suppe pürieren. Alternativ kannst du auch einen Mixer dafür verwenden.
  • Wenn du es crunchy magst, streue ein paar Sonnenblumenkerne oder Kürsbiskerne darüber.

Mein Geheim-Tipp für ein besseres Aroma: Die Süßkartoffeln vorher im Ofen backen.

Ayurveda Morgenroutine

Hast du eine tägliche Ayurveda-Routine?

Ich habe tatsächlich ich eine Morgenroutine. Die sieht wie folgt aus:

  • Aufstehen
  • Warmes Wasser trinken (ohne etwas drin, höchstens mal ein Schuss Zitrone)
  • Dann geht’s sofort zur Toilette
  • Danach gehe ich kurz in den Garten aufs Trampolin, um Sauerstoff in den Körper zu bringen
  • Manchmal mache ich stattdessen 1-2 Yin Yoga Übungen, wenn mein Körper eher das braucht
  • Zungenschaben
  • Nase spülen mit Salzwasser und Nasendusche 
  • In der Übergangszeit gebe ich einen Tropfen Öl in die Nase und in die Ohren (Sesamöl)
  • Öl ziehen - Entweder Sesamöl, Kokosöl, es gibt auch Mundziehöl mit Minzgeschmack
  • Währenddessen reibe ich mich mit warmem Sesamöl ein - und lasse das einwirken
  • Dann dusche ich. Tipp: Öl kann Leitungen verstopfen, daher Essig nach kippen. Handtücher verölen auf Dauer. Daher am besten ein Handtuch nehmen, das du irgendwann wegwerfen kannst.

Das klingt jetzt irgendwie viel, aber im Bad bin ich meistens in 15 Minuten fertig. Aber generell nehme ich mir morgens 45 Minuten Zeit.

Ayurveda und Yoga

Was war zuerst in deinem Leben: Yoga oder Ayurveda?

Spontan würde ich sagen, ich war zuerst Yoga Lehrerin aber das stimmt gar nicht. Denn in der Abi-Zeit habe ich bereits meine ersten Ernährungsberatungen gegeben. Das war sozusagen der Grundstein. Das war zwar noch kein Ayurveda aber Ernährung hat mich da schon sehr interessiert.

Yoga habe ich dann später angefangen zu praktizieren. Meine erste Yoga-Lehrer Ausbildung habe ich in Indien gemacht, wo ich unweigerlich mit Ayurveda in Berührung kam. Hier wurde dann tatsächlich der Grundstein gelegt. Ich habe in der Yoga Lehrer Ausbildung Kurse zu Ayurveda Basics belegt. Wir lernten, was überhaupt die Idee von Ayurveda ist, wie Krankheiten entstehen, wie uns die Ernährung beeinflusst usw.

Yoga und Ayurveda begannen in meinem Leben also nahezu zeitgleich. Ich habe mich aber in meiner ganzen Entwicklung immer wieder unterschiedlich fokussiert. Mal stand Yoga im Fokus und mal Ayurveda.  Beides gehört für mich auch zusammen und es macht Sinn, gleichzeitig Yoga zu unterrichten und sich mit Ayurveda zu beschäftigen.

Anekdote:

Im indischen Dharamsala war ich bei einem Teaching, das ein Dailalama unterrichtete. Ich war krank und ging zu einer ayurvedischen Ärztin. Diese hat lediglich meinen Puls genommen und mir anhand dessen meine gesamte Krankheitsgechichte erläutert. Sie wusste einfach alles. Das hat mich total verblüfft, denn diese Frau hat mich noch nie vorher gesehen und mich nicht einmal richtig untersucht. Das hat mich so fasziniert, dass ich neugierig wurde und mehr wissen wollte. Dann habe ich Ayurveda Kurse besucht und es machte plötzlich alles Sinn. Durch die Einteilung in die Doshas kann man Schwachstellen im Körper erkennen. So lernt man sich selbst besser kennen.

Initialzündung in Indien: Die ayurvedsiche Ärztin erkannte allein durch Pulsmessung Janas gesamte Krankheitsgeschichte.

Yoga und Ayurveda- Wo siehst du die Verbindung?

Yoga und Ayurveda sind Schwestern-Wissenachaften - zwei Seiten derselben Medaille. Die eine Seite ist die emotional-geistige und die andere die physische, körperliche. Yoga hilft uns dabei, unseren Geist zu verstehen und zu beruhigen, während wir mit Ayurveda den Körper gesund und in Balance halten. Wenn du noch mehr über die Verbindung von Ayurveda und Yoga wissen möchtest, lies dir doch diesen Blogbeitrag zu Ayurveda Yoga durch. 

Was für eine Rolle spielen Ayurveda und Yoga in deinem alltäglichen Leben?

Yoga praktiziere ich täglich. Das bedeutet aber nicht immer, dass ich Asanas mache. Manchmal  fokussiere ich mich allein aufs Atmen und auf Meditation. Ich merke auch, dass Yin Yoga für mich immer wichtiger wird. Ich merke, wie gut mir Yin Yoga tut. Gerade für Pitta und Vata Typen ist Yin Yoga wunderbar ausgleichend.

Ich ernähre mich ayurvedisch entsprechend meinem Dosha. (Ich bin ein Pitta-Vata-Typ). Aber ich bin da nicht fanatisch. Ich esse auch mal Schokolade oder esse zu Zeiten, die ayurvedsich nicht empfehlenswert sind. Ich versuche aber, meinen Lebensstil so zu leben, dass er zu meinem Doha passt. Ich versuche, die Schlafenszeiten und Essenszeiten weitgehend einzuhalten. Seit ich so lebe, habe ich tatsächlich ein besseres Gespür dafür, wenn eine Krankheit im Anmarsch ist. Dann schaue ich in meiner Küche, was ich brauen könnte.

Was machst du dir dann, wenn eine Erkältung im Anflug ist?
Ich mache mir immer heißes Wasser mit Ingwer und Kurkuma und ein bisschen Honig, Zimt & Nelke.

Ayurveda Yoga Retreat in Spanien

Wer du noch mehr über Ayurveda wissen willst, kannst du dir persönlich ein paar Tipps zur Ayurveda Ernährung abholen. Denn im November findet das Ayurveda Yoga Retreat mit Jana statt. In dem Yoga Retreat lernst du, wie du Ghee herstellt und Kitchari kochst. Beides ist in der Winterzeit sehr nährend. Dazu erfährst du viele Basics zur ayurvedischen Lehre. Die Yoga-Stunden sind der Vata Jahreszeit angepasst und finden in einem wunderschönen Yogahaus mit Blick aufs Meer statt.

Zum Ayurveda Yoga Retreat

Ayurveda Yoga Retreat am Meer

Jana als Ayurveda-Beraterin

Jana ist nicht nur Yoga-Lehrerin, sie hat auch ein Studium zur Ayurveda-Gesundheitsberaterin sowie ein Praktikum bei Dr. Kalyani Nagersheth absolviert. Zu den Lehrern, die sie am meisten beeinflusst und inspiriert haben, zählen Dr. Vasant Lad und Dr. Claudia Welch. Momentan teilt sie ihr Wissen in Workshops und individuellen Beratungen.
www.ayurvedista.com

Wenn du Lust auf weitere Yoga Retreats oder Yoga-Reisen hast, schau dich doch einmal bei unseren Yoga Angeboten um. Surfer unter euch, können natürlich auch einen Surfkurs buchen. Oder du machst einfach beides: Yoga und Surfen.

Autorin: Jana Mironowitz